Es war das erhoffte Gitarrenfest. Ein Quadratmeter Effekt-Pedal Installation vor den Füßchen J Mascis, daneben klebte die einen halben Meter große Setlist, geschrieben in Schriftgröße Arial 72 fett.
Ja, zum Gitarrespielen braucht es keine Brille.
Im Rücken von J Mascis türmen sich sechs Verstärkerboxen mannshoch auf und bilden in drei Zweierblöcken einen engen Halbkreis. Das ist sein Refugium, der Bühnenraum, den er während der nächsten anderthalb Stunden nicht verlasen wird. Irgendwann zwischen „Feel the pain“ und „Freak scene“ dreht sich der Dinosaur Sänger um, und spielt mit dem Gesicht zu seinen Boxen blickend sekundenlang eines seiner herausragenden Gitarrensoli. J Mascis sieht aus wie ein kleines Kind, dass man zur Strafe in die Ecke gestellt hat.
Regungslos, gedankenverloren und introvertiert steht er da. Wahrscheinlich hat er ein Lächeln auf den Lippen, aber seine silbernen Haare lassen keinen Blick zu. Bestrafung sieht anders aus.
Es ist die Szene des Abends.

Setlist (Die offizielle. Aber irgendwie scheint das was zu fehlen. Nach Freak Scene kam doch mehr als nur ein weiteres Stück?!):
01. Thumb
02. I want you to know
03. Imagination blind
04. Kracked
05. Get me
06. Pieces
07. Plans
08. Feel the pain
09. Over it
10. Little fury things
11. Gargoyle
12. Back to your heart
13. Freak Scene
14. I don’t wanna go there
Zugabe:
15. Almost ready
16. Out there

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Multimedia:
Fotos: frank@flickr

Dieser Beitrag hat 5 Kommentare

  1. allroy

    Ich meine, dass im regulären Set noch Lightning Bulb von der Beyond (mit Lou barlow am Gesang) gespielt wurde.

  2. e.

    hattest du sie nicht erst im letzten jahr verpasst? nun also hat es geklappt. schön. denn die drei sind doch ein bombastisches erlebnis, was? ich fühlte damals, wie fliegen sei.

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