Ort: Kulturbunker Mühlheim, Köln
Vorband: The Boheme

Manchmal lebt und plagt man sich mit den lustigsten Irrgläubern rum. So auch mit diesem: Eine Band, die man selbst überragend findet, muss doch auch von vielen anderen Menschen als überragend angesehen werden.
Knallharte Fakten wie der, dass diese Bands nicht Stadien füllen sondern in Kulturzentren spielen, werden dabei weitestgehend ignoriert.
So ist es auch mit Bettie Serveert. Die wunderbare holländische Band spielte gestern abend im Kulturbunker Mühlheim, und ganze 49 Menschen waren zur Primetime anwesend.
Mit dem oben genannten Irrglauben vorbelastet, finde ich mich natürlich pünktlich gegen 20 Uhr ein. Ich will ja sicher gehen, eine Karte zu bekommen. Gut, ich bin der erste Kartenkäufer und die Vorband noch beim Soundcheck. Die Band Bettie Serveert gehtgerade zum Essen. Es wird also noch was dauern.

Musikalisch geht der Abend so gegen halb zehn in die Vollen. Naja, ne gute Stunde mit zehn, zwanzig anderen zusammen auf einen Konzertbeginn zu warten, hat irgendwie was. Man muss es nur erkennen. Aber nett ist es im Kulturbunker allemal, der Laden hat den Charme eines Familienbetriebs und Freitzeitclubs. Alle wirken sehr entspannt.
Das längere Ausharren wird dann mit einem schönen Querschnitt durch 15 Jahre Bettie Serveert mehr als belohnt. Kurzweilig wird ein Set mit lauter Lieblingsliedern präsentiert. Den Abschluss bildet hierbei das lange nicht gehörte, wunderbare „Palomine“ vom ersten Album.
Ein bischen schade nur, dass nicht mehr Zuschauer vor Ort waren. Die Betties hätten mehr verdient. Manchmal bespielen halt die falschen Bands die grossen Stadien. Wenn die Welt doch nur gerecht wäre…
Mit diesem Konzert ist übrigens meine ‚Diese-Bands-muss-ich-einmal-live-gesehen-haben'“‚ Liste komplett. Ein Lebensziel ist nach 36 Jahren erreicht.

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