Den Flughafen erreichen Sie am Besten mit dem eigenen Fahrzeug.

Wenn ich so einen Satz auf der Homepage eines Flughafens lese, habe ich oft schon keine Lust mehr, diesen Ort aufzusuchen. Was soll das denn? Ich möchte doch nicht mit dem Auto anreisen! Ich komme mit dem Flugzeug – eventuelle bleibe ich ein paar Tage in der naheliegenden Stadt – und da möchte ich nicht noch genervt nach einer Busverbindung zur selbigen suchen. Und zurück zum Flughafen möchte ich nicht mit dem Koffer zigmal an irgendwelchen ÖPNV Stationen stehen und auf Verbindungen warten. Also bitte, wenigstens einen Flughafenbus, der mich entspannt in die Stadt bringt!
Mein Bitten wurde erhört und der Shuttlebus hält immerhin an drei Stationen in Bilbao. Aber nicht am Bahnhof, und wir hatten das Hotel extra in Bahnhofnähe gewählt, um unkompliziert an- und abreisen zu können.

Doch Bilbao stellt sich als überschaubar und mit fußläufigen Entfernungen heraus, so sind es gerade mal 15 Minuten, um von der Haltestelle zum Hotel zu gelangen. Auf dem Weg dahin habe ich dann auch schon nebenbei einiges von der Neustadt kennengelernt. Praktischerweise fährt der Flughafenbus am Guggenheim Museum vorbei, so sind die mir bekannten Sehenswürdigkeiten der Stadt schon fast auf dem ersten Weg zum Hotel gesichtet.Bilbao,Reiseblog,BIME,BelakoNicht aber Portugalete und die dort erbaute älteste noch in Betrieb stehende Schwebefähre (Puente de Vizcaya).
Wenn Brücken Gondeln tragen. Mit 50 Cent ist man dabei und auf der anderen Seite des Ria del Nervion O de Bilbao. Da die beiden Metrolinien Bilbaos links und rechts des Flußes verlaufen, ist eine Hin- und Rückfahrt problemlos möglich, wenn man nicht zweimal mit der Fähre fahren möchte.
Auch nicht das Fussballstadion, ein Mitten in ein Wohngebiet gesetztes architektonisches Schmuckstück, das den Spaziergang am Fluss entlang enorm aufwertet. Bilbao,Reiseblog,BIME,BelakoEbenso entdeckt werden möchte die Altstadt mit ihren typisch spanischen Gassen und Plätzen (Plaza Nueva) und der Aussichtspunkt auf der anderen Seite des Flusses, der nur mit einem Funicular zu erreichen ist.

Schnell ist klar, Bilbao bietet einiges, aber nicht zu viel, um nicht in vier Tagen die Stadt gefühlt komplett kennengelernt zu haben. Der Hafen in Portugalete, Guggenheim, die Altstadt und der Aussichtspunkt, das ließ sich locker neben unserem Festivalbesuch des BIME Live wahrnehmen. Denn alles ist bequem zu Fuß zu erreichen. Und auf dem Weg liegen dann so tolle Sachen wie das Stadion oder andere Architekturwunder. Spanien eben.
Bilbao wirkt auf mich gänzlich unaufgeregt und unterschwellig schön. Klar, das Guggenheim sticht heraus, aber auch andere Orte sind voller Charme. Selbst an einem eher regnerischen Herbstwochenende. Und vom Essen mal ganz zu schweigen. Selbst das Hotelrestaurant in Portugalete, das wir mangels örtlicher Alternative aufsuchten, bot ein gutes – und eher hoteluntypisches – Mittagsmenu, das man, oder zumindest wir, an diesem Ort nicht erwartet hätten. Ansonsten empfehle ich nach einem Guggenheim Museum das Sua San oder das Coppola in unmittelbarer Nähe. Letzteres bietet ab und an auch Livemusik.

In der Nähe von Bilbao liegt Mungia. Nicht, dass ich das vorher gewusst hätte. Aus Mungia stammt Belako, die erste Band, die wir auf dem BIME Festival gesehen haben. Das Quartett um die Geschwister Josu Ximun und Lore Nekane Billelabeitia macht Post-Punk und überraschte auf dem BIME Festival mit enormer Lautstärke und großer spanischer Anhängerschaft. Das konnte ich mir gut anhören und ihr Konzert war ein gelungener Start in mein erstes BIME Festival.

Kontextkonzert:
BIME Live Festival – Bilbao, 26. – 27.10.2018

 

Bilbao ist schön, überschaubar und bietet interessantes und sehenswertes. Eine ideale Stadt für ein verlängerten Wochenendtrip. Zum Beispiel zum BIME, das findet auch nächstes Jahr wieder statt.

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