19.30 Uhr. das Mobiltelefon erinnert mich an meinen Konzerttermin mit Bettie Serveert. Nur leider bin ich noch hier, daheim, und nicht auf der Autobahn Richtung Norden unterwegs. Doch woher soll das Mobiltelefon wissen, dass seit heute Winter’08 ist und dieser mich daran hindert, quer durch NRW nach Hengelo zu fahren. Ich hab es ihm nicht gesagt. Nach den letzten Stauerlebnissen war mir der Weg zu unsicher und die Zielankunft zu ungewiß.
Irgendwie war es klar, dass es mich bei meiner niederländischen Lieblingsband erwischt. Jahrelang mußte ich schon auf sie warten, bis wir uns das erste Mal live trafen. Das war vor anderthalb Jahren, lange nach Dust Bunnies und Palomine, diesen so unterschiedlichen und grossartigen Alben. Sie waren die letzten auf der „die-muss-ich-sehen-bevor-ich-sterbe“ Liste, knapp vor St. Etienne.
Und heute sollte es wieder nicht sein. Schade. Vielleicht im nächsten Jahr.
Ach ja, Bettie Serveert, benannt nach einer Biografie über die niederländische Tennisspielerin Bettie Stöve, machen feinsten Indiepop. Sie gründeten sich 1990, 1992 erschien das erste Album Palomine. Mitte der Neunziger standen sie in einer Linie mit Dinosaur Jr., Belly, Buffalo Tom oder Sonic Youth.
Im neuen Jahrtausend änderten sie ihren Sound, schlenderten mehr über elektronische Wege. Sie wurden nicht nur älter, sondern auch ruhiger (ähnlich wie The Notwist) und setzten mehr auf die leisen Töne. Ihr vorletztes Album Attagirl (mit dem Wahnsinns Bright Eyes Cover „Lover i don’t have to love“) geht stark nach St. Etienne, das letztes Album Bare stripped naked ist fast ein reines Akustikalbum. Eine gute Entwicklung, wie ich finde.
Live in Haarlem Oktober 2008

Kontextkonzerte:
Bettie Serveert – Köln, 22.03.2007

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