Ort: ISS Dome, Düsseldorf
Vorband: Futureheads, Interpol
Die Sache mit dem gestrigen Pearl Jam Konzert ist eine merkwürdige und zwiespältige. Auf der einen Seite der vertane Nachmittag, auf der anderen das ansprechenende Rockkonzert.
Doch der Reihe nach. Die Chronologie der Ereignisse:
17.15 Uhr, Ankunft ISS-Dome Düsseldorf. Da das Konzert aus der LTU Arena in den kleineren ISS Dome verlegt wurde, sank die Innenraumkapazität rapide. Es wurde im Vorfeld darauf hingewiesen, dass nicht alle Innenraumkartenbesitzer in den Innenraum gelassen werden. So war eine zeitige Anreise Pflicht. Der Einlass war auf 17.30 Uhr terminiert und ich fühlte mich zeitlich auf der sicheren Seite. Doch die Sicherheit schwand, als ich mich in die Schlange der Wartenden einreihte und diese sich in der nächsten halben Stunde nur um 10 Meter nach vorne bewegte. Zu diesem Zeitpunkt schlängelte sich der Warteschlauch bereits einmal um die Konzerthalle. Nach einer guten Stunde kam ich an den Wartepunkt, an dem die Schlange in zwei Kategorien aufgeteilt wurde, Sitzplatzkarteninhaber links und Stehplätze rechts. So verbrachte man einträchtig nebeneinander Minute um Minute, bis um ca. 19.30 Uhr der Haupteingang in Sichtweite kam. Geschätzte 10 Meter Luftlinie, erlebte weitere 100 Meter Warteschlange. Die Futureheads spielten zu diesem Zeitpunkt schon. Schade, hätte ich sie doch gerne gesehen. Im Sperrgitterwirrwarr vor dem Eingang wurde dann jeder mit einem Bändchen versehen, grün und blau standen zur Auswahl.
Um 20.00 Uhr sah ich die Konzertarena dann auch endlich von innen. Logisch, dass zu diesem Zeitpunkt schon ziemlich viele Leute den Kaffee auf hatten. Innenraum war natürlich nicht mehr, Stehplätze Unterrang war angesagt. Diese lagen dann auch exakt am entgegengesetzten Hallenende. Prima!
Als Interpol um kurz nach acht die Bühne betraten, war die Halle vielleicht zu einem Drittel voll. Ich möchte nicht wissen, wieviel der 12.000 nach vor der Halle warteten. Interpol durften 45 Minuten ran und ernteten allgemeine Akzeptanz. Sie spielten annähernd das Set aus der Kulturkirche. Leider war die Entfernung zur Bühne recht gross, so entgingen einige Details. Videoleinwände wurden nicht angeboten.
Umbaupause. Zeit was zu essen. 8 Menschen vor mir an der Theke, das könnte schnell gehen. Ging es aber nicht. Bier war aus, Wechselgeld fehlte, Pommes nicht fertig. Nach einer knappen halben Stunde war die Wurst fast gegessen.
Um 20 nach 9 gingen Pearl Jam auf die Bühne. Und rockten sofort los. Mitte der 90er Jahre habe ich die Band ein wenig aus den Augen verloren und mich vom Pearl Jam– CD Kauf verabschiedet, bin daher nicht auf dem aktuellsten Stand. Was ich hörte, gefiel aber auf Anhieb. Nach einer halben Stunde die erste Ansage Eddie Vedders an das Publikum, nach einer dreiviertel Stunde die ersten Höhepunkte mit „Daughter“ und „Torch“ (hab ich ewig nicht gehört). Wie erwähnt, Videoleinwaende gab es nicht, es war also sehr wenig von dem zu erkennen, was auf der Bühne abging. War mittlerweile auch irgendwie egal. Um das zu erwartende Rückreisechaos aus dem Parkhaus zu vermeiden, habe ich das Konzert so gegen 23 Uhr verlassen. Gewartet hatte ich an diesem Tag schon genug. Ich hatte keine Lust mehr. So habe ich nach Rock am Ring 2000 zum zweiten mal ein Pearl Jam Konzert nicht bis zum Ende erlebt.
Schon klar, die Bands können nichts für den Dilettantismus der Organisatoren, ein negativer Konzerteindruck bleibt trotzdem. Aber wie es so ist. Kaum beginnt die Musik, ist der grösste Teil des Ärgers vergessen. Diesmal war der grösste Teil nicht ganz so gross……
Ach ja. Fan-Service ist, wenn es extra Eingänge für Fanclub Mitglieder gibt, die dann sofort in den Inneraum geschleust wurden. Pearl Jam bieten sowas.
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