2005, the year Britpop broke. Neue Bands mit erfrischendem neuen Sound erobern die britische Insel und rufen eine neue Zeit aus. Maximo Park, Art Brut, Hard-Fi und Bloc Party veröffentlichen in kurzer Zeitabfolge ihre Alben und werden begeistert gefeiert.
2007. The second coming. Die Zweitlinge sind erschienen, der Hype hält an. Nachdem Bloc Party und Art Brut schon im Frühjahr hier vorbeigeschaut haben, waren gestern dann Maximo Park vor Ort. Im Palladium, natürlich. Wie schon das Bloc Party Konzert so musste auch dieses Event in die grösste Halle der Satdt verlegt werden. (Die Arena mal aussen vor gelassen). Dass das nicht immer gut ist, merkte man auch gestern wieder.
Der Sound! Mal wieder der Sound! Oft gescholten, immer zu Recht! Gestern fand ich ihn zu leise und zu wenig druckvoll.
Dem ausverkauften Palladium war dies scheinbar egal. Es feierte von der ersten bis zur letzten Reihe und von der ersten bis zur ca. 80sten Minute. So hab ich das noch nicht erlebt. Begeisterung extrem! da muss eine Band schon was können, um das zu schaffen.
So war es also ein gutes Konzert? Von der Stimmung her ja, vom Maximo Park Auftritt her eher na-ja, würd ich sagen. Maximo Park brauchten nicht viel, um Enthusiasmus auszulösen. Sie mussten nur da sein. Beatle-esk! Abgefeiert wurde dann automatisch alles. Was nicht schwer fällt, denn Maximo Park haben nur Lieblingslieder für jeden, und sie spielten sie alle! Ruhiges gab es eher nicht, immer schön straight nach vorn. Paul Smith gab alles, hüpfte, rannte, machte und tat und sein rotes Hemd war schon nach 10 Minuten durch. Ich hätte mir allerdings mehr Druck und Kraft im Sound gewünscht, doch den gab es irgendwie nicht. Das viel mir direkt beim Opener auf. Und mit „The coast is always changing“ ging es gleich richtig zur Sache. Ich sag jetzt mal, das war so nicht gewollt.
Ein anderer Eindruck beschlich leider ebenso schnell, und liess mich den Abend über nicht wieder los. Alles wirkte routiniert runtergespult. Kein Überraschungseffekt weit und breit. Die Lightshow war okay, aber ohne aha Erlebnis, die Bühenaction war gut, wirkte aber clean und automatisiert. „Ich gebe dem Publikum was es will“, so in etwa. Es wurde auch noch schnell das zum Live-Markenzeichen hochstilisierte aus dem Buch ablesen in den Auftritt eingebaut. Erwartungsbild erfüllt. U2 machen das live auch so. Maximo Park wirkten merkwürdig clean. Und die Palladiumatmosphäre trug ihr übriges dazu bei.
Ich will damit nicht sagen, dass es ein schlechtes Konzert war. Das auf gar keinen Fall. Nur, beim Monsters of Spex seinerzeit gefielen sie mir besser. Gut, dass ist lange her. Aber stärkt natürlich die Erwartungshaltung.
Vielleicht war es gestern „nur“ ein normales Maximo Park Konzert. Routiniert präsentiert. Stimmungstechnisch war es der hammer! Daher, bitte Maximo Park Konzerte besuchen. Man erlebt einen guten Abend! Auch an schlechten Abenden.
Schade nur, dass nach gut 80 Minuten Feierabend war. 10 Minuten länger wäre auch okay gewesen, und man hätte die magische 90 Minuten Marke erreicht. So waren wir zeitig gegen halb zwölf wieder daheim. Lag aber auch am schnellen und stark motorisierten Untersatz, der uns diesmal zur Verfügung stand.
Noch ein Wort zur Vorband, den Blood Red Shoes. Gestern haben wir uns nur kurz gesehen, wir kamen zu spät und kriegten kaum was von euch zu hören, aber wir sehen uns bestimmt nächstes Jahr. Denn das, was wir hörten, war grossartig!
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Multimedia:
– Fotos: christoph | herr schmidt|
– Video: Books from boxes
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