Ich: „Tschuldige, weißt du wer gleich zuerst spielt?“
Er: „I’m sorry, i’m english.“
Ich: „Oh. Excuse me, do you know who is playing first, Volcano the bear or Pompeii?“
Er: „Volcano the bear is first.“
Ich: „ahh, thank you. Do you want to see them? I only listened to some songs on their myspace site?
Er: „I’m in that band.“

Es ist nicht schwer zu erraten. Ich kannte die Band nicht, und das Fettnäpfchen hätte nicht größer sein können.
Volcano the Bear, den Namen hatte ich vorher noch nicht gehört, und ein kurzer Blick auf ihre myspace Seite zeigte mir auch warum. Ich möchte ihre Musik mit Klangchaosexperiment beschreiben. Hier kam vieles vor: Schlagzeug, Gesang, Rasseln, Trompete, Posaune, Loop- und sonstige digitale Effektgeschichten. Das alles klang sehr anstrengend, sehr künstlich, und sehr weit weg von dem, was ich normalerweise gerne höre.
Aber gilt es nicht auch mal neues zu entdecken? Die Konzertkombination mit dem mädchenaffinen Indiepop Pompeiis wollte mir aber nicht so ganz einleuchten. Und eben jene Band war der Grund meines kleinen Dortmunder Konzertausflugs. Da nirgends klar erkennbar war, welche der beiden Bands den Abend eröffnen wird, hatte ich mir überlegt, vielleicht nur Pompeii anzuschauen und Volcano the Bear, wenn sie den als zweites aufgetreten wären, sausen zu lassen. Im nachhinein war es aber gut, das es andersrum kam und ich „gezwungen“ wurde, beide Bands zu sehen.
Wer immer sich diese Kombination ausgedacht hatte, sie passte nicht. Die Stilrichtungen waren zu unterschiedlich und nicht jeder im Saal blieb für die zweite Band. Aber wer sich beide Auftritte ansah, kann eins nicht sagen: nämlich das es ein eintöniger Abend gewesen sei.

Volcano the Bear spielten eine Stunde, und sie spielten einen Song. Nun, wahrscheinlich waren es mehrere Tracks ineinandergesponnen, aber die Übergänge waren, wenn überhaupt vorhanden, fast nicht zu erkennen. Sie spielten also eine knappe Stunde ohne Unterbrechung.
Von den vier Bandmitgliedern Aaron Moore, Nick Mott, Clarence Manuelo und Daniel Padden. In Dortmund waren zwei der vier anwesend: Aaron Moore, der Schlagzeug, Trompete, Rassel, und Klimperzeugs spielte, sowie Daniel Padden am Keyboard oder an der Gitarre. Beide sangen auch ab und an. (Mit Aaron Moore hatte ich übrigens gesprochen. Siehe oben.)
Überraschenderweise fand ich die Liveumsetzung ihrer Klangskulpturen sehr spannend und gar nicht so langweilig wie noch tags zuvor am Schreibtisch.
Wieviel hier Improvisation war, kann ich nicht sagen. Aber alles fügte sich ineinander und passte einfach. Der rote Faden in der einstündigen Inszenierung war jederzeit hörbar. Dadurch ergab jeder Ton einen Sinn, und dadurch ergab das Set einen Sinn. Jeder nächste Schritt, sprich jede Hinzunahme eines anderen Instrumentes oder Geräuschkörpers erschien mir logisch. wie schon gesagt, alles passte und war höchst unterhaltsam.
Vielmehr kann ich dazu nicht sagen, muss ich auch nicht, denn ein netter Mensch hat zwei 10 minütige Auszüge des Dortmunder Konzertes auf YouTube veröffentlicht. Und wie heisst es so schön: ein Bild sagt mehr als tausend Worte. Und ein 10 Minuten Film hat viele, sehr viele Einzelbilder:

Multimedia:
Fotos: frank@flickr
Musik: mp3
Video: die letzten 10 Minuten des Dortmunder Konzertes
Video: Volcano the Bear erklären sich

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. Tom

    Haha, super Anekdote, fast schon ein Klassiker bei Vorbands :D

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