„Als einer der ersten Gitarristen seiner Generation vermischte er Ende der Sechziger Rock- und Jazz-Elemente zu einem neuen Sound: Larry Coryell, der „Godfather of Fusion“, ist im Alter von 73 Jahren gestorben.“

So formulierte es der Spiegel und so stand es am Morgen in meiner Facebook Timeline. Eine traurige Nachricht.

Das war letzte Woche Dienstag und diese Nachricht ließ mich kurz innehalten. Larry Coryell? Den Namen kenne ich doch. War das nicht der Mann, der mir mein erstes Jazzkonzert beschert hat und der mir vor knappen 10 Jahren gezeigt hat, wie toll dieses Genre sein kann? Er war es, die Gewissheit darüber kam nur ein paar Klicks später.

2008 befand ich mich für ein paar Tage in Washington und schon im Vorfeld kamen Ideen darüber auf, ob man die Reise nicht auch für einen Konzertbesuch nutzen könne. Nach einigem recherchieren ergab sich für einen Abend ein Konzert von Larry Coryell im Blues Alley. Larry Coryell sagte mir nichts, aber meinem Mitreisenden – einem großen Jazzfan – ging das Herz auf.
Na gut, warum nicht einen Schritt in den Jazz machen. Wo wäre es besser als in den USA. Und so ergab sich ein Konzertbesuch im Blues Alley, einem so typischen Jazzclub in Georgetown, dass ich es kaum glauben mochte. Backsteinwände, kleine, runde Tische. Alles erschien mir so „Ally McBeal“ affin. Der Industriestil war seinerzeit noch nicht so omnipräsent und so empfand ich das Ambiente des Blues Alley als besonders. Amerikanischer Ostküstencharme, wie ich ihn mir vorstellte.

Schön war der Abend, unterhaltsam und lustig. Und es war meine erste Bekanntschaft mit dem Jazz. Monate später sollte an gleicher Stelle eine weitere folgen. Aber das ist eine andere Geschichte und hat mit Larry Coryell nichts zu tun.

Larry Coryell Power Trio – Washington DC, 27.03.2008
Billy Cobham Spectrum – Washington DC, 11.09.2008

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