Ohgottohgott, deine Geschichte fängt an wie ein Lied von Thees Uhlmann… .
Nein, das habe ich nicht gewollt. Das ist schlimm. Früher einmal mochte ich Thees Uhlmann Texte sehr, seine Geschichten fand ich unterhaltsam und denkwürdig. Seit kurzer Zeit ist mein Fantum jedoch etwas abgekühlt. Warum, weiß ich nicht. Vielleicht hat es damit etwas zu tun, dass er mich auf dem Rolling Stone Weekender im Hotelfoyer unhöflichst anrempelte.
Und jetzt das: ‚Ohgottohgott, deine Geschichte fängt an wie ein Lied von Thees Uhlmann…‘. Dabei schrieb ich bloß eine EMail, in der ich meinen Studienkollegen davon zu überzeugen versuchte, wie toll doch Madonna sei und dass ich ihr drittes Album True Blue rauf und runter hörte:
Ich empfehle sehr True Blue von M’donna. Das Album habe ich auf meinem Sony Walkman während einer Urlaubsfahrt zum Gardasee auf dem Rücksitz des elternlichen VW Passat Firmenwagens Mitte der 80er rauf und runter gehört. Solange, bis alle mitgenommenen Batterien leer waren. Während des Urlaubs dann verliebte ich mich in das Surfermädchen aus dem Appartement unten rechts. Doch ich hab‘ mich nicht getraut, sie anzusprechen. Natuerlich nicht …
True Blue war ein richtiges Sommeralbum. „Papa don’t preach“, „Live to tell“ und „Open your heart“, alles Hits. „La Isla Bonita“ dagegen mochte ich nie so richtig. Das war mir mit der spanischen Gitarre zu folkloristisch. Aber es kam erst auf der zweiten Seite, ziemlich weit hinten. Und Vorspulen war möglich. True Blue war mein zweites Madonna Album, das erste – You can dance – hatte ich im Winter zuvor auf einer Tombola gewonnen. Damit führte Madonna kurze Zeit meine ‚ich habe mehrere Alben eines Musikers‘ Liste an. Dass You can dance nur ein Remix Album war, entdeckte ich übrigens erst Wochen später…
Gerade noch rechtzeitig an diesem Abend entdecke ich eine True Blue Cover Zusammenstellung der tollen kanadischen Plattenfirma Paperbag Records aus dem Jahr 2011. Via soundcloud kann sie noch gedownloadet werden. Meine kleinen Höhenpunkte liefern Young Galaxy, „Open your heart“ war schon immer mein True Blue Favorit, und The Rural Alberta Advantage mit „Live to tell“. Schön!
Von Thees Uhlmann zu Madonna, das nenne ich einen thematischen Spagat. Hab jetzt mal in diese Cover-Zusammenstellung hineingehört und bin zur Überzeugung gelangt, dass man nicht jedes Lied cover sollte. Ist für das Lied besser, für den covernden Musiker ebenfalls. Open Your Heart klingt ganz in Ordnung, aber La Isla Bonita wird sehr verhunzt.