Ort: Juicy Beats Festival, Dortmund

Hamburger-Tag in Dortmund. Der Fruchtsalatmix (oh Gott, ich glaub’ ich bekomm Hunger) des Juicy Beats – sämtliche Bühnen und Tanzflächen sind nach Früchten benannt – brachte uns nacheinander die Hamburger Hundreds, Tocotronic und die Sterne.
Im weitesten Sinn ergänzt wurde unser Ausflug in den Westfalenpark durch wenige Minuten Dukes of Windsor (bewusst) und der niederländischen Indie- Elektrik Band Daily Bread (zufällig; ihre Bühne lag auf unserem Irrweg zur Konzerthaus-Stage).
Im Vorfeld wurden Hundreds meine heimliche Lieblingsband des diesjährigen Juicy Beats. Vor einigen Wochen entdeckte ich zufällig hier ihr Video zu „Let’s write the streets“, und ich gestehe, ich war direkt sehr angetan. Die Hamburger Band war mir bis dahin völlig unbekannt. Nun gut, aber dafür wälze ich mich ja durch das Netz, um neue Künstler und neue Seiten kennenzulernen. Die Band Hundreds gehörte nun dazu, obwohl, hier von einer Band zu sprechen, ist leicht übertrieben. Hundreds sind ein Duo. Oder noch genauer: die Geschwister Eva und Philipp Milner.
Im Frühjahr erschien ihr Debütalbum, ich kenne es leider noch nicht, werde diese Wissenslücke jedoch umgehend schließen.
Also wie gesagt, ein, zwei Videos reichten, um begeistert zu sein und mich auf ihren Auftritt zu freuen. Ich war mir sehr sicher, dass ihr Konzert irgendetwas tolles und faszinierendes haben wird. Und natürlich sollte ich recht behalten. Konzerte enttäuschen mich sehr selten, daher ist das nicht verwunderlich. Aber überdies war die knappe halbe Stunde Hundreds war zauberhaft. Sie hielt all das, was ich mir von ihr versprach: Sanfte, flockige Beats, die tolle Stimme von Eva Milner und das immer mal wieder aufsprudelnde Abdriften in seichte Technosequenzen ließen die Zeit verfliegen.
Live ist die Rollenverteilung bei den beiden ist klar definiert: Philip Milner ist der Taktgeber und zuständig für die drei K’s Klavier, Keyboard, Komputer. Seine Schwester Eva begleitet den ganzen Beat mit ihrer unaufgeregten Stimme. Und sie tanzt, und sie lächelt und sie schwingt mit den Armen. Wie eine Elfe, eine Elektro-Elfe.
Ich gebe zu, dieser Begriff stammt nicht von mir, aber ich finde ihn sehr passend.
Ich hätte gerne mehr von den beiden gehört, aber leider war der Zeitrahmen nach hinten klar abgesteckt. Da um Viertel vor sechs für eine Viertelstunde alle Bühnen schweigen sollten, war keine Gelegenheit, die anfangs verlorene Zeit nachzuschieben.
Immerhin, zwei, drei Minuten knapsten sie ab. Ihr letztes Stück, das überaus gute und bereits erwähnte „Let’s write the streets“ dauerte ein paar Sekündchen länger als vorher eingeplant.

Multimedia:
Fotos: frank@flickr

Kontextkonzerte:
Die Sterne – Juicy Beats Festival, 31.07.2010 (folgt)
Tocotronic – Juicy Beats Festival, 31.07.2010 (folgt)

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. carla

    es scheint, als hätten wir was verpasst… toller bericht! :) liebe grüße!

  2. SomeVapourTrails

    Ich kann dir nur – wie du nach dem Konzert aber wohl ohnehin selbst schon vermutest – bestätigen, dass das gesamte Debüt auf einem absolut hohen Level agiert. Wirklich ein famoses Duo mit internationaler Klasse. Freut mich sehr, dass meine Anregung bei dir auf fruchtbaren Boden gefallen ist.

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