Konzerte 2010

2010 war ein gutes Konzertjahr. Meine Erwartungen, die ich vor einem Jahr in das neue Musikjahr gesetzt hatte, wurden erfüllt. Es wurden dann doch noch um die 60 Konzerte, die ich besuchte. Noch im Frühjahr dachte ich, ich könnte das grandiose Konzertvorjahr 2009 nicht toppen, aber dann kam der Abend mit Band of Horses in der Kölner Kulturkirche. Unbestritten mein Konzert des Jahres, mein Konzert des Lebens. Neben mir verdrückte ein Mädchen ein paar Tränen und auch ich fühlte mich angegriffen und ergriffen von der Einzigartigkeit des Abends. Das hatte ich so nicht erwartet, die Wucht der Emotionalität traf mich völlig unvorbereitet. Fertig und unansprechbar verließ ich an diesem Abend die Nippeser Kulturkirche. Noch Tage hing ich diesem Abend nach.
Danach hätte ich keine Konzerte mehr besuchen müssen, ich hatte alles gesehen. Aber es stand noch das ein oder andere Pavement Konzert aus.
Pavement waren in den 90ern meine allerliebste Lieblingsband, daher war es eine Pflicht, möglichst viele Konzerte ihrer Reuniontour zu besuchen. Da ich mit dieser Ansicht nicht alleine stand, ergaben sich so viele wundervolle Pavementkonzert in toller Begleitung in aller Herren Länder: Deutschland, Niederlande, Spanien, USA. Das erste, im Mai in Berlin, war jedoch das Beste. Vielleicht, weil die Vorfreude so groß war. 10 Jahre hatte ich auf diesen Moment gewartet, nun war er da. Und weil er mir in so perfekter Form gegenüberstand, wurde es ein unvergessliches Erlebnis. Pavement waren definitiv die Konzertband des Jahres 2010. Keine Band habe ich öfter gesehen.
Die TOP drei vervollständigen die Sterne. Ihr Auftritt beim Juicy Beats in Dortmund war traumhaft. Eigentlich waren die Sterne schon lange von meinem musikalischen Horizont verschwunden, an diesem Abend jedoch kehrten sie grandios zurück. Ihr einstündiges Set war eine tolle Mischung aus Zeitreise und Disco. Das Wetter war gut, die Bratwurst schmeckte auch. Was will man mehr?!
Neben diesen drei, ich sag mal, herausragenden Abenden, gab es noch ein paar, die ich nicht unerwähnt lassen möchte. Aus den unterschiedlichsten Gründen rissen mich auch Best Coast und Sky Larkin (in Köln), die Stars (in New York), Savoy Grand (in Köln), Benjamin Biolay (in Luxemburg) oder Ellie Goulding und Delphic (in Essen) vom Hocker.

Update: Meine Freunde vom Konzerttagebuch baten mich, meine Konzertergebnisse des Jahres für sie aufzuschreiben und zusammenzufassen. Dieser Bericht ist ein wenig länger und ausführlicher geworden als die paar Zeilen hier. Für alle die, die es interessiert ist hier der Link zu dem Artikel. Dort kann man auch nachlesen, warum Ellie Goulding noch vor Best Coast gelandet ist, was in Barcelona genau passierte und warum die Liste meiner verpassten Konzerte fast genauso bunt ist wie die der gesehenen Konzerte.

Dieser Beitrag hat 2 Kommentare

  1. SomeVapourTrails

    So wie du Konzerterlebnisse schilderst, mit dieser Intensität würde ich die Konzerte meiner Lieblinge auch gerne erleben können. Aber zu diesem Fokus auf Musik bin ich in Menschenmengen nie im Stande.

    1. frank

      Früher ist mir das auch nicht so recht gelungen.
      Aber dabei ist es ganz einfach. Der Trick ist, zeitig vor Ort zu sein, sich in den ersten Reihen am linken oder rechten Bühnenrand aufzuhalten um so dem ganzen Massentrubel und dem Gedränge zu entgehen.
      Denn interessanterweise ist es vorne immer leerer und somit angenehmer zu stehen als mittendrin oder gar weiter. Seitdem ich das so mache gelingt es mir öfter als früher, Konzerte zu geniessen und gelassen zuzuhören.
      Klar, es ist manchmal ziemlich uncool und langweilig – vor allem wenn man wie ich öfter alleine Konzerte besucht – , eine halbe Stunde oder noch länger vor der Bühne zu warten anstatt sich im hinterern Bereich rumzutummeln. Vom Zeitaspekt ganz zu schweigen. Aber ich wurde schon oft mit tollen Liveerlebnissen dafür belohnt und habe mich eigentlich nur selten geärgert, dass ich Hektik und Stress auf mich nahm um ja rechtzeitig im Klub sein zu können.

Schreibe einen Kommentar zu SomeVapourTrails Antworten abbrechen