Es war vielleicht die letzte Chance, Kim und Kelly Deal live zu sehen. Ich habe sie verpasst. Im Juli spielten die The Breeders ein Konzert in Köln, und ich bin nicht hingegangen. Grundsätzlich ist das erstaunlich, denn die Breeders passen perfekt in mein Beuteschema: 1990s Indie Rock, Gitarren, ein bisschen irre. Doch ich konnte mich nicht aufraffen. Ich ließ mich von meiner Müdigkeit und der Antriebslosigkeit der letzten Tage so sehr beeinflussen, dass ich keine Chance hatte, etwas anderes zu tun als zuhause zu bleiben.
Natürlich ärgere ich mich im Nachhinein darüber. Aber irgendetwas sagte mir, es lohnt sich nicht. (Was Quatsch ist und ich weiss das, Konzerte lohnen immer!) War das letzte Konzert, das ich von den Breeders sah, so enttäuschend? Ich weiß es, ehrlich gesagt, nicht mehr. Ich glaube aber, nein. Ich blättere durch mein Konzertarchiv und merke, dass ich auch 2008 ähnlich ambivalente Gedanken hatte wie heutzutage. Nichtsdestotrotz machte ich mir die Mühe und zeichnete eine Breeders Map. Warum auch nicht, manchmal ist es gut, Überblicke zu haben. Wie man sieht, die Breeders waren zu ihrer besten Zeit gut vernetzt und im amerikanischen Alternative stark verankert.
Trotzdem, und obwohl ich viele der Bands auf dieser Karte mag, fand ich die Breeders nie so richtig spannend. Last Splash überzeugte mich nicht komplett (hat es bis heute nicht) und irgendwie waren die Breeders nur die two-hits-band („Canonball“, „Divine hammer“) der Pixies Gitarristin Kim Deal. Hole, die andere damals hippe Frauenband im Alternative-Rock, mochte ich mehr. Die hatten mehr Hits und ihre etwas eingängigeren Melodien gefielen mir besser. Und Melissa auf der Maur fand ich toll, aber das ist eine andere Geschichte.
Wie gesagt, schade, dass ich nicht beim Breeders Konzert war.
Kontextkonzert:
The Breeders – Köln, 05.07.2018 / Luxor