Ort: E-Werk, Köln
Vorband: Everything everything
Bei mir ist das so: Wenn ich einen Songtext nicht genau kenne, singe ich in Konzerten oder vor dem CD Spieler in einer Art Phantasiesprache mit und suche mir Wörter, von denen ich meine, dass ich sie heraushöre. Dass das nicht immer Sinn ergibt, geschenkt. Ich frage ja auch nicht bei Sigur Ros nach, ob ihre Texte in Sinn ergeben. Aber vermutlich würden sie sagen: ja, tun sie.
Am Freitagabend bei den Foals fragten wir uns nach dem fulminant guten Konzert, was Yannis Philippakis zu Beginn von „The french open“ eigentlich so singt. Ich sagte: „Acula town, oder?!“. Was immer das auch heißen mag. Meine Begleitung murmelte irgendwas von „….. neee quatsch, sicher was französisches wegen dem Titel und irgendwas mit dans la terre.“ Nun, manchmal bin ich wirklich dumm. Natürlich ist es irgendwas französisches, natürlich ist es irgendetwas mit Sinn:
„Un peu d’air sur la terre / D’air sur la / D’air sur la / D’air sur la terre / Un peu d’air sur la terre”
Als erstes Stück der Zugabe war „The french open“ natürlich famos. Mit „Two steps twice“ folgte konzertschliessend der Mathrock Klassiker der letzten 10 Jahre schlechthin. Live ist es mittlerweile eher zu einem Partylied mutiert, zu dem Yannis Philippakis einen seiner Publikumssausflüge startet und der Saal kollektiv ausrastet, in der Konserve gehört ist es jedoch eines der vertracktesten und verwinkelsten Foals Stücke, das auf dem Debütalbum der Engländer herausragt. Und das will was heißen, denn auch The French Open“ , „Cassious“ (was wohl aus dem Liveprogramm geflogen zu sein scheint – sie spielten es weder dieses Mal noch im Frühjahr), „Olympic Airways“ und „Ballons“ sind auf Antidodes verewigt.
Setlist:
01: Prelude
02: Balloons
03: Olympic Airways
04: My Number
05: Miami
06: Providence
07: Milk & Black Spiders
08: Spanish Sahara
09: Late Night
10: Red Socks Pugie
11: Inhaler
Zugabe:
12: The French Open
13: Two Steps, Twice
Multimedia I:
Kontextkonzerte:
Foals – Köln, 20.03.2013
Foals – Köln, 23.11.2008
Foals – Köln, 06.12.2010
Everything everything
Wir hatten ein (für mich) noch viel beschämenderes Gespräch kürzlich hier zu Hause. Weil Songs, die zu früh in mein Leben getreten sind, behalten die missverstandenen Passagen. Während meine Tochter mit so viel Englischerfahrung groß geworden ist und Zeit im Ausland, dass sie bei Englischen Songs so viel versteht wie ich in Deutsch… So ist Billy Jean bei mir bis zu diesem Gespräch immer Baby Jean gewesen… Sie hat sich fast vor Lachen vom Sofa geschmissen. Was dann irgendwie auch lustig genug war, um die Schmach zu verschmerzen, von der eigenen Tochter bei so einem fetten Patzer erwischt zu werden.
Das Fantasie-Sprache-Mitsingen-Konzept ist ein sehr bekanntes. Wird auch hierorts (Zürich, Schweiz) gepflegt ;)
Tolles Review. Tolle Band(s). Welch‘ Vorband & Hauptact!