Donnerstag abend. Den ganzen Tag über plagen mich schon unsägliche Magenschmerzen. Was falsches gegessen? Der Beginn eines üblen Magen-Darm Infekts?
Der Grund ist mir im Moment egal, ändern geht eh nicht mehr. Doch das, was daraus folgt, ist sehr ärgerlich. Bis 20 Uhr hatte ich gehofft, dass Magentabletten und Tees unterschiedlicher Art ein wenig Linderung bringen. Der Besuch des Gebäudes 9 stand immer noch auf dem Plan. Dort spielen Asobi Seksu, dieses japanisch-amerikanische Konglomerat um Sängerin Yuki Chikudate und Gitarrist James Hanna. Und die wollte ich mir anschauen. Vor einem Jahr habe ich sie schonmal gesehen, als Vorband der editors. Damals sind sie am schlechten Sound in der Kulturkirche verzweifelt. Alles war zu sehr übersteuert und wirkte im halbvollen Kirchenschiff zu dröhnig.
Bei Asobi Seksu verschmelzen Shoegaze, Noise-Gitarren und Pop zu einem träumerischen sphärischen Klangklumpen, der die Band konsequenterweise in Beziehung zu den Spezialisten My bloody Valentine, Lush oder Slowdive stellt.
Yuki Chikudate singt dazu teils in n japanisch oder in englisch. Je nachdem, wie es passt. Sie tut dies unaufgeregt und japanisch cool. Ihre Stimme fügt sich dezent in die Noisestrukturen ein. Heraus kommt dabei wunderbare Musik. Ein Song wie “Sooner” (in Anlehnung an My bloody Valentines Soon) ist einfach zeitlos perfekt.

Asobi Seksu – Walk on the moon

Um kurz nach acht jedoch muss alle Hoffnungen begraben werden. Mein Magen sagt: zuhausebleiben. Ich kann mich nicht dagegen wehren, setze eine weitere Tasse Tee auf und schaue eine Folge CSI. Doch wenn ich schon ans Sofa gefesselt bin, warum zeigt RTL dann eine CSI Kamelle?
Ein toller Abend.
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Archiv: Editors – Köln, 13.06.2007

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