„Cologne is in Germany.“ Sehr richtig, Herr Cocker. Und Ipswitch ist eine langweilige Stadt in England. Das ist der Punkt.
Und das haben wir gestern in kurzer Zeit gelernt. Wir, das sind die Zuschauer und Hörer des Jarvis Cocker Konzertes in der Live Music Hall. In kurzer Zeit meint, dass nach guten 60 Minuten alles vorbei war.
Gerade mal zur Hälfte gefüllt war die LMH. So wenig Leute hab ich hier noch nicht gesehen und war darüber schon ein bischen überrascht, denn ich hätte vermutet, dass allein der Name und die Vergangenheit des Jetzt-Solomannes und damals-Pulp-Frontmannes Jarvis Cocker ausreicht, um ein volles Haus zu garantieren. Erst recht, wenn die zur Tour gehörige CD gar nicht mal so verkehrt klingt. Nun gut, dafür war es nicht so eng und nicht so warm und wir konnten uns voll auf den schlaksigsten aller Schlakse konzentrieren, seinen interessanten Nebenbemerkungen lauschen und seine überragende Bühnenpräsenz bestaunen. Denn die hat Jarvis Cocker zweifelsohne. Man kann gar nicht anders als ihm zuschauen und ihm zuhören. Und dieser Umstand machte diesen Konzertgang lohnenswert. Auch wenn 60 Minuten ein wenig knapp sind. Da sieht man dann drüber hinweg und verzeiht ganz schnell. Pulp Hits gab’s übrigens keine. Fand ich nicht schlimm, einige Leute aber schon. So wurde es keine Oldie-Veranstaltung bei der man ungeduldig auf den nächsten alten Smasher wartet und das neue Material als unliebsamer Lückenfüller herhalten muss. So wurde es eine gerechte Würdigung des neuen Materials ohne Rückblicke. Help the aged.

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