Die österreichische Indie-Pop Szene scheint hierzulande relativ unbeachtet. Also mir kommt es zumindest so vor, ich lese sehr wenig darüber. Und ich muss auch gestehen, dass mir außer Ja, Panik spontan wenig bis gar keine Bandnamen einfallen, die ich nennen könnte. Ich habe zwar hier und dort schon mal ein wenig über österreichische Bands geschrieben, aber das ist schon einige Zeit her und bedarf – nicht nur für mich – eine kleine Wissensauffrischung.
Da ich die letzten Tage in der Mozart Stadt Salzburg verbracht habe (Mozart zähle ich nicht zum aktuellen Indiepop) habe ich die langen Zugfahrten genutzt, um mich ein wenig in diesem Bereich weiterzubilden.
Aufgefallen, und sehr erwähnenswert erscheinen mir vier Bands, die es verdient haben, mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen: Ja, Panik, Bernhard Eder, diver und Clara Luzia.
Am Anfang stehen die genannten Ja, Panik. Ihr aktuelles Album DMD KIU LIDT ist mein Album des Jahres, Songs wie „Nevermind“ oder „Trouble“ grosse Kandidaten für den Song des Jahres.
Aus dem Zitierladen:

„Man mag hierin zwar Spuren der Zivilisation von Walter Benjamin, Billy Wilder, Mick Jagger, Bryan Ferry, Chris Korda, John Cale oder Billy Bragg finden, aber wenn Sie mich fragen: DMD KIU LIDT ist das eigenständigste, poetischste, ja modernste Rock&Roll-Album, an dem sich die deutsche Sprache jemals beteiligen durfte.
Und zur anglizistisch-germanistischen Poesie Spechtls – eingetunkt in Wiener Schmäh – mäandert nun eine Band auf eigenen Pfaden, die aus ihrem Burgenländischen Indierock binnen weniger Jahre einen extrem eigenständigen, urbanen wie glamourösen Kammerrock entwickelt hat.“ (Presseinfo)

Ja, Panik sind für mich die derzeit wichtigste deutschsprachige Band. Ihr deutsch-englischer Mischgesang, die ironisch-nachdenkliche Musik ist überwältigend gut, dass DMD KIU LIDT trotz aller Schwere und Sentimentalität ein alle-Jahreszeiten Album ist. Der Nebel – den es in den letzten Tagen um Salzburg immer gab, steht ihm natürlich gut, aber die Sonne tut DMD KIU LIDT auch nicht weh.

Ja, Panik:
Gesang – Andreas Spechtl
Schlagzeug – Sebastian Janata
Bass – Stefan Pabst
Klavier – Christian Treppo
Gitarre – Thomas Schleicher

Alben:
2006: Ja, Panik
2007: The Taste And The Money
2009: The Angst And The Money
2011: DMD KIU LIDT

Video:

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