Die österreichische Indie-Pop Szene scheint hierzulande relativ unbeachtet. Also mir kommt es zumindest so vor, ich lese sehr wenig darüber. Und ich muss auch gestehen, dass mir außer Ja, Panik spontan wenig bis gar keine Bandnamen einfallen, die ich nennen könnte. Ich habe zwar hier und dort schon mal ein wenig über österreichische Bands geschrieben, aber das ist schon einige Zeit her und bedarf – nicht nur für mich – eine kleine Wissensauffrischung.
Da ich die letzten Tage in der Mozart Stadt Salzburg verbracht habe (Mozart zähle ich nicht zum aktuellen Indiepop) habe ich die langen Zugfahrten genutzt, um mich ein wenig in diesem Bereich weiterzubilden.
Aufgefallen, und sehr erwähnenswert erscheinen mir vier Bands, die es verdient haben, mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen: Ja, Panik, Bernhard Eder, diver und Clara Luzia.
Über Bernhard Eder hatte ich hier schon einmal kurz berichtet. Der Singer-Songwriter ist, so sehe ich das, der derzeit beste seines Landes. Auf vier Alben zeigt er uns, was er auf dem Kasten hat.
Nebenbei spielt(e) er zusammen mit Klaus Hofer im Indieelektric Projekt Be.One oder unterstützt als Sänger, Songwriter und Gitarrist in der Gitarrenpop-Band Wa:rum. Als sei dies noch nicht genug steht Bernhard Eder auch hinter dem Projekt Alec Tron, in dem er die Akustikgitarre beiseitelegt und dem Pop und der Elektronik einen breiteren Spielraum zugesteht.
Aus dem Zitierkasten:

„Bernhard Eder ist Österreicher, der zwischen 2006 und 2009 Berlin zu seiner Wahlheimat macht und dort als Soloartist zum melancholischen Singer/Songwriter heranreift. Beeinflusst wird dieses musikalische Schaffen von Musikern wie Elliott Smith, Damien Jurado, Fionn Regan oder Nick Drake, die dem vielseitigen Künstler sehr am Herzen liegen.“ (Pressetext)
„Sein sensibles, von Folk-Traditionen inspiriertes Songwriting kleidet sich in ideenreiche Arrangements aus Gitarren, Violinen und Trompeten, der Walzer „Polen #1“ klingt fast wie aus Rufus Wainwrights RELEASE THE STARS gefallen.
Man muss nicht erst das abgedroschene „Wenn der aus England oder Amerika käme“ anwenden, um festzustellen, dass hier ein großer Songwriter im Kleinen, im Schatten, von vielen noch unbemerkt, längst zu einer poetischen Kraft gefunden hat, die bis heute selten ist.“ (Musikexpress)

Wenn Bernhard Eder wie Elliott Smith singt, klingt das so, und wenn er nicht gerade an einem der oben genannten Bandprojekte arbeitet oder Musik für eine Nibelungen Inszenierung schreibt und nebenbei dort auch noch die Rolle des Volkers von Alzey einnimmt, dann covert er mit seiner Band die Pet Shop Boys.

Alben:
2007: The Livingroom Sessions
2008: Tales from the East Side
2011: To disappear dosn’t mean to run away
2011: Bernahrd Eder und die Nibelungen

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