Die Zeit zwischen den Jahren. Nichts muss, alles kann. Seit jeher gehören die vier Tage zwischen Weihnachten und Neujahr zu meinen Lieblingstagen. Draußen ist es ruhig, drinnen bewege ich mich in einem gleichgültig-gemütlichen Zustand, der mich sehr oft einfach nur vor den Fernseher zieht. Stundenlang sitze ich dann da und vertrödele die Zeit mit Serien gucken. Alles kann, nichts muß.
In diesem Jahr entschied ich mich für die relativ neue Serie Camping. Da ich noch ein paar andere Sachen erledigen wollte, Haushaltsabschluss und Renovierungsüberlegungen in der Hauptsache, kam mir die Serie mit ihrer einen Staffel und den halbstündigen Folgen genau richtig. Ich mag halbstündige Serien, sie geben mir das Gefühl, nicht allzu viel von meiner Zeit vor der Kiste zu verbringen. Tatsächlich stimmt das natürlich nicht, denn ich kann es nur selten bei nur einer Folge belassen. Und dann wird es doch wieder eine Stunde, die ich auf dem Sofa verbringe.
So kam es auch mit Camping. Nach der ersten Folge war klar, diese neue Serie ist top. Weil die Geschichte gut ist und auch weil Jennifer Garner so großartig spielt und Juliette Lewis als esoterisch angehauchter Neo-Hippie äusserst charmant in ihrem Element ist. Überhaupt, die Figuren, Charaktere und der Plot sind sehr gut aufeinander abgestimmt.
Camping handelt von einem Wochenendcampingtrip sechs mehr oder weniger befreundeter fourtysomethings, um den 45. Geburtstag von Walt zu feiern. Walts Ehefrau Kathryn (gespielt von Jennifer Garner) hat das Wochenende minutiös durchgeplant und patrouilliert mit einer Aktenmappe auf dem Zeltplatz, ob auch alle mitziehen und das vorgegeben Programm einhalten. Natürlich tun sie das nicht und der Ausflug gerät ein wenig außer Kontrolle.
Cliffhänger zwischen den Episoden gibt es wenige, aber die einzelnen Folgen sind so gut von Lena Dunham und Jenni Konner produziert, dass ich gleich mehrere hintereinander konsumieren musste. Es war einfach zu schön, die kontrollsüchtige Kathryn von Folge zu Folge scheitern zu sehen. Und als ich so zwischen zwei Folgen dem Abspann entgegendöse, lese ich plötzlich diese Zeile:
Music by Ben Lee.
Moment, der Ben Lee, der diesen tollen Zigarettensong gemacht hat? Die Frage ließ mich nicht los. Nach kurzer Recherche war die Antwort da: ja, es ist genau dieser Ben Lee, dessen Album Breathing tornados vor vielen Jahren wichtig für mich war und das ich immer noch sehr mag.
‘Macht der nun also Filmmusik‘, denke ich. Wikepedia bescheinigt mir jedoch, dass der Australier nach Breathing tornados regelmäßig Alben veröffentlicht hat. Seine Discografie beläuft sich mittlerweile auf 21 Platten. Da habe ich einiges verpasst!
PS: „Cigarettes will kill you“ – so der Titel des Zigarettensongs – ist immer noch ein klasse Popsong.