Kitchens of distinction

Melancholie. Sehnsucht. Liebe. Noise. Kitchens of distinction beinhalteten all dies. Als die Indiemusik erfunden wurde, gründeten Patrick Fitzgerald, Julian Swales und Dan Goodman in Tooting, London die Kitchens of distinction. In der Mitte der 80er, aus dem Dunstkreis der C86 Bands (auf dem NME-Sampler waren sie aber nicht vertreten). Ihre Debütsingle „The last gasp death shuffle“ erschien 1987, das Debütalbum zwei Jahre später. Der NME liebte sie, natürlich, und bezeichnete ihren melodischen Sound und Julian Swales Gitarrenspiel als Vorboten der Shoegaze Bewegung Anfang der 90er.
Beachtung (na ja) erlangten KOD mit ihrer 1991 erschienen „Drive that fast“ EP. Die Single „Drive that fast“ erreichte die TOP 100 der UK-Single Charts. Es blieb der einzige kommerzielle Lichtblick. Aber KOD waren ja Indie und so waren die Chartpositionen für die Band eher nebensächlich. Den Fans war dies ebenso egal, behaupte ich jetzt einfach mal.
Nicht aber der Plattenfirma. Als 1994 /1995 das vierte Album „Cowboys and Aliens“ zur Veröffentlichung anstand, wurde zweimal nachgebessert. One little Indian, auf dem Kitchens of distinction seinerzeit veröffentlichten, fehlte in der Erstfassung das nötige Hitpotenzial. Ein Zusatzsong musste her: „Come on now“. Doch auch dieser half wenig, „Cowboys and Aliens“ blieb die erhofften Verkaufszahlen schuldig. Konsequenterweise lösten daraufhin A&M Records and One little Indian ihre Verpflichtungen und ließen die Band fallen. Kitchens of distinction rafften sich noch einmal kurz auf, fanden ein neues Label, veröffentlichten mit „Feel my genie“ eine weitere Single (1996), um sich dann endgültig aufzulösen.
Eins kann ich sehr zu Recht behauptet werden: Kitchens of distinction was a seminal nineties indie band, variously described as ‚criminally underrated‘. (Q Magazine).

Kitchens of distinction // kurze Kurzbio
– Stil: Shoegaze, Dreampop
– gegründet 1986
– Auflösung 1996

Kitchens of distinction // wichtige Mitglieder
Patrick Fitzgerald (Bass, Gesang)
Julian Swales (Gitarre)
Dan Goodwin (Schlagzeug)

Kitchens of distinction // Alben
1989 Love is hell
1991 Strange free world
1992 The death of cool
1994 Cowboys and Aliens

Kitchens of distinction // unser Kennenlernen
Nun, so richtig gut kennen wir uns eigentlich nicht. Ein Album besitze ich von euch. Es ist euer vermeintlich bestes, weil erfolgreichstes. Aber ist es auch euer typischstes? Ich weiß es nicht, denn ich kaufte „Strange free world“ kurz bevor ich dem Grunge und dem College Rock vollends verfallen bin. Ein halbes Jahr später ward ihr so gut wie aus meinem musikalischen Blickfeld verschwunden. Ich hatte nicht mehr das Gefühl, euch näher kennenlernen zu müssen. So ließ ich eure anderen Alben links liegen und kaufte lieber alles von Mudhoney und Soul Asylum.
Erst Monate später, mit Suede, Teenage Fanclub und so, kam mir „Strange free world“ wieder bewusster in die Hände. Ich hörte das Album sehr oft, überspielte es fürs Auto sogar auf Kassette. Ein für mich bedeutendes Qualitätsmerkmal für ein Album. Doch da waren die Kitchens of distinction schon fast Geschichte. Ich wollte lieber auf der Höhe der Zeit sein und vergaß euch bis letzte Woche Jahren vollends.

Kitchens of distinction // Lieblingssong
Softly something comes
The train into the station
She has often waited
And wondered if he’ll come

Die ersten Zeilen von „Railwayed“. Ein traumhaft wunderbarer Song.

Kitchens of distinction // Noch was?!
Kitchens of distinction erzielten 1991 in den USA einen Achtungserfolg. Ihrer Single „Drive that fast“ verdrängte REM’s „Losing my religion“ in den College Charts von Platz eins.

https://youtube.com/watch?v=tQhuKyz4_XE

Kitchens of distinction // Links
@ myspace
@ youtube
@ lastfm

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