Bands: Adna, The districts, Waxahatchee, Portugal.The Man, Ducktails, Drangsal, Gurr

Für das Way back when in Dortmund hatte ich im frühen Vorverkauf ein drei Tages Ticket gekauft. Dass ich dann jedoch nur an zwei Tagen vor Ort war, hatte logistische Gründe: ich wollte einfach nicht an drei Tagen nach Dortmund fahren. Das wäre mir zu viel und zu aufwendig, und so entschied ich, den Way back when Freitag sausen zu lassen. Das erschien mir am sinnvollsten (und vernünftigsten). Samstag wollte ich unbedingt Portugal.The Man und Waxahatchee sehen, das war uneingeschränkt gesetzt. Und als für den Sonntag die Ducktails angesetzt wurden, war auch die Frage ob nun noch der Freitag oder der Sonntag dazu käme, schnell geklärt. Am Freitag war nichts sonderlich interessantes im Aufgebot; Slowdive, Headliner am Freitag, waren mir ein bisschen schnuppe. Den Rummel um die Band kann ich nicht ganz mitgehen. Klar, die Band ist toll und das neue Album mag auch gut sein, aber irgendwie gehören sie nicht in mein 21. Jahrhundert. Slowdive bleiben für mich eine 1990er Jahre Band. Ich habe die Engländer 1992 in der Zeche in Bochum gesehen. Ein halbleerer Laden, Bodennebel, wenig Licht, dunkle Typen im Saal. Das passte. Vor einigen Jahren, als sie just ihre Reunion am Start hatten, sah ich sie auf dem Primavera und in Genf. Beide Konzerte waren unterhaltsam, aber schon damals merkte ich, dass mir ihre ‘alte‘ Musik nicht mehr viel zu sagen hat. „Catch the breeze“ und andere waren immer noch tolle Songs und live phänomenal, aber mehr war da nicht. Es war nicht mehr 1992, das spürte ich deutlich.
So war der Entschluss ein leichter, mir Slowdive in Dortmund nicht anzusehen. Es blieben der Samstag mit Adna (die ich in Hamburg zwei Songs lang gut fand und noch einmal in ganzer Länge sehen wollte), Waxahatchee (die ich seit den letzten beiden Alben sehr mag) und Portugal.The Man (The districts waren als kleiner Lückenfüller meines Programms ebenso eingeplant) sowie der Sonntag mit den heiss erwarteten Gurr, Matt Mondanile a.k.a. Ducktails und Drangsal.

Um ehrlich zu sein, es gab genau zwei Gründe für mich, dieses Jahr zum Way back when nach Dortmund zu fahren: Portugal.The Man und Waxahatchee. Beide Bands hätte ich zwar auch auf dem Reeperbahnfestival sehen können, aber bereits im Vorfeld der Hamburger Veranstaltung war ich mir nicht sicher, ob mir das aufgrund der konzertialen Vielfalt gelingen würde. Das Way back when als Backupveranstaltung für diese mir beiden wichtigen Bands schien eine gute Lösung. So war es denn auch nur zu logisch, dass ich weder Waxahatchee und Portugal.The Man nicht auf dem Reeperbahnfestival sah. Ich würde sie ja noch in Dortmund sehen, ein beruhigender Gedanke, der meinen Reeperbahnfestivalzeitplan ein bisschen entzerrte und mir Gelegenheit gab, andere Musik zu entdecken. Im Nachhinein bereue ich es nur ein bisschen, Portugal.The Man nur einmal gesehen zu haben. Ihr Konzert in der grossen Halle des FZW war überragend gut. Tja, nachher ist man immer schlauer, das geht auch mir so. Aber besser einmal als kein Mal. Drei Euro ins Phrasenschwein.

Als ich in Dortmund ankam, führte mich mein erster Weg in die Pauluskirche. Die evangelische Kirche ist neben dem Dortmunder U und dem FZW, das mit zwei Bühnen das Epizentrum des Way back when darstellt, der dritte Veranstaltungsort des Indoorfestivals. Kirchenkonzerte finde ich immer noch besonders. Die Ruhe des Kirchengemäuers überträgt sich irgendwie auf mich und ich geniesse Klubmusik in Kirchen sehr. Adna macht Klubmusik. Elektronische, tanzbare Klubmusik im mittleren bis schwachen Geschwindigkeitslevel. Sowas wirkt in sakralen Gebäuden enorm gut, wie ich finde. Ich kann mich auf der nicht so ganz bequem zu nennenden Kirchengang gut auf die Musik konzentrieren und abschalten. Es gibt kein Geplapper, keine Flaschen klirren, niemand drängelt an mir vorbei. Die Ruhe des Raumes wirkt, und die Musik steht unangefochten im Mittelpunkt. Bei Klubkonzerten ist das ja nicht immer der Fall.

Adna Kadic fuchtelt mit den Armen wie einst Joe Cocker. Ihre Musik geht ihr nahe, die auf mich unkontrolliert und sehr emotional wirkenden Armzuckungen sollen dafür ein Beleg sein. Auch Adna sah ich kurz bereits im Hamburg, als ihre Sounds – von einem Busdach herunter gespielt – auf dem Spielbudenplatz verpufften. In der Pauluskirche in Dortmund waren sie besser aufgehoben. Hier kamen die Keyboards und Computertracks viel besser zur Geltung. Die Schwedin bosnischer Herkunft ist seit drei Jahren im Geschäft. 2014 erschien ihr Debütalbum, 2015 Album Nummer 2 und im Frühjahr diesen Jahres Closure, ihre bisher letzte Platte. Auf ihr befinden sich wundervolle Songs wie „Overthinking“, „Closure“ und „Thoughts“. Das sind so Synthie und Computersounds, über die die Lo-Fi Singer/ Songwriterin ihre melancholisch klingende Stimme legt. Klavier, Streicher, Airdrums (beides durch ihren musikalischen Partner bereitgestellt) und ergriffener Gesang; Adna sieht musikalisch schwarz, anders kann ich ihre Sounds nicht zusammenfassen. Ein Soundtrack für die Kirche und den Herbst.

Danach ging es zurück ins FZW. Die Wege beim Way back when sind kurz, es ist kein großer Aufwand, zwischen den drei Orten hin und her zu wechseln.

The districts dient als kleiner Zeitvertreib zwischen Adna und Waxahatchee. Der Teenie-Indie-Pop der Amerikaner klingt seicht und schnell merke ich, dass das nichts für mich ist. ‘So wie sich der Mainstream Indierock vorstellt‘, höre ich später sagen. Das trifft es ganz gut. Drei Songs bleibe ich, dann bewege ich mich in Richtung Eingang der kleinen FZW Halle. Lieber hier im halbruhigen Vorraum warten, als bei The districts in der grossen Halle rumzustehen. Während ich auf den Einlass warte, geht die Klubtour auf und die Crutchfield Schwestern flüchten an mir vorbei aus der kleinen Halle nach draussen. Der Soundcheck drinnen geht unterdessen weiter. Oh ha, denke ich, irgendwas ist denen aber gerade quer gekommen. So ist es wenig verwunderlich, dass sich der Konzertbeginn um eine gute Viertelstunde nach hinten schiebt. Bei einem nur einstündigen Konzertfenster zwischen anderen Konzerten ist das allerdings nicht wenig. Und als Katie und Allison Crutchfield mit ihrer Bassistin und Schlagzeuger auf die Bühne kommen, habe ich den Eindruck, dass sie immer noch nicht ganz zufrieden mit irgendwas sind. Die Stimmung auf der Bühne ist nicht gut und latent gereizt. Das muss ein Blinder merken. Es gab kein Wort ans Publikum, dafür viele grimmige und verärgerte Blicke.

Waxahatchee sind rockiger, Out in the storm ist rockiger. Live sehe ich drei Gitarren und höre weniger DIY Punk als auf den früheren Alben American Weekend und Cerulean Salt. Pitchfork gab Out in the storm eine 8.2, das Feuilleton der FAZ feiert es als Wiedergeburt des 1990er Jahre Alternative Rock, mit Anleihen an Weezer, den Breeders und anderen. War Waxahatchee früher nur Katie Crutchfield, die live von ihrer Schwester ab und an begleitet wurde, gehört ihre Zwillingsschwester nun fest zur Band, mit der sie zusammen bereits eine Band hatte, P.S. Eliot. Aber das ist lange her. Die übrigen Musiker scheinen zu wechseln, so vermisse ich in Dortmund Katie Harkin, die auf dem Album zu hören ist. Katie Harkin, die Tausendsasserin. Vor einigen Jahren noch auf Tour mit Sleater Kinney, davor Sängerin in ihrer eigenen Band, auf deren Namen ich gerade nicht komme. Die leicht gereizte Stimmung auf der Bühne spielt den Songs in die Karten. Sie klingen ruppiger, noch anklagender, noch genervter. Schwätzige Besucher wurden mit Blicken abgestraft, ist es Katie Crutchfield während der Songs ein wenig zu laut in den ersten Reihen, senkt sie ihre Stimme, bis alle merken, dass sie die Klappe halten sollten, um dann von jetzt auf gleich loszuschreien was das Zeug hält.
Ihr Set, das sie überdies mit 15 Minuten Verspätung begonnen, nudelten sie leicht aggressiv herunter, jederzeit bereit, die Bühne vorzeitig zu verlassen. Dass sie die ausgelegte Setlist nur zu einem Teil bespielten, ergibt sich daraus zwangsläufig. Aber die Qualität ist wichtiger als die Quantität, und was soll ich sagen, außer dass die neuen Songs wundervoll anders sind. Waxahatchee ist mit Out in the storm nicht mehr das frühere diy Projekt, sondern eine – klingt blöd, ich weiss – richtige, professionelle Band auf dem Weg zur nächsten Erfolgsstufe. Hole und Sleater Kinney scheinen ihre Nachfolgerinnen gefunden zu haben.
Ein gutes Konzert!

Wie, die neuen Songs seien poppiger und weniger rockig als die auf den ersten fünf Alben?! Wie, Portugal.The Man sei eine Radioband geworden, die überdies noch Sachen mit Casper macht?! Der scheuklappenbehaftete Indiehörer mag irritiert darüber den Kopf schütteln und die nächste Indieband in die großen Hallen abwandern sehen. denken, was er wolle. Mich schrecken solche Neuigkeiten nicht ab, sondern machen mich noch neugieriger. Dem Konzert in der großen Halle des FZW fieberte ich daher seit Tagen entgegen. Wird es wirklich so viel anders als in den früheren Jahren? Werden die Gitarren wirklich auf Kosten der poppigen Seichtigkeit leiser gedreht? Sind alle anderen nur da, um die neuen Sachen und in der Hauptsache die neue Single „Feel it still“ zu hören? „Feel it still“ läuft seit Tagen im Jugendradio, was den Song aber nicht schlechter macht. Es ist ein tolles Stück, und ja, natürlich klingt es anders als die alten Sachen: weniger vertrackt, weniger Math-rockig. „Feel it still“ ist eine schöne, glatt gebügelte Indiemainsreampop Nummer, die zurecht nachmittags im Jugendradio läuft. Die Single stellt keine Ausnahme dar. Woodstock ist im Vergleich zu den älteren Alben quasi Hochglanzpop. Es blieb die spannende Frage, wie sie alte und neue Songs im Konzert umsetzen und zusammenfügen.
Das Ergebnis ist überraschend. Portugal.The Man lieferten ein Konzert, dass sich gefühlt in nichts zu früheren Konzerten unterscheidet. Sie spielen immer noch die Kombination von Pink Floyds „Another brick in the wall“, das sie in ihren 2013er Hit „Purple Yellow Red and Blue“ übergehen lassen. Sie setzen immer noch Song an Song, so dass sich das Konzert wie ein einziges Medley anfühlt. („Got it all“, „So American“, „Hip Hop Kids“ oder „Modern Jesus“ gehen ohne Pause ineinander über.) Sie spielen minutenlange Gitarrensoli, als gebe es nichts Schöneres. Und sie packen die neuen Songs in ein famoses und energetisches Rockgewand. Live war von der neuen Hochglanzpolitur also nur wenig zu spüren! Unterschiede zwischen früheren und aktuellen Songs konnte ich live nur schwer auszumachen. Alles kam aus einem Gitarrenguss. Portugal.The man lieferten ein klassisches Rockkonzert.
Die Bühnenrückwand dient als Projektionsfläche psychedelischer Muster und obskurer Textbotschaften a la ‘Make sure that you are on a Portugal. The man concert‘. Die Leinwand leuchtet hell und lässt die Musiker zeitweise nur als Silhouette erscheinen. Betrachte ich Livevideos der Band, dann erkenne ich über die Jahre wechslendes Musikerpersonal. Portugal.The Man sind in der Hauptsache John Baldwin Gourley und Zachary Scott Carothers. In Dortmund waren dazu noch Percussionist Kyle O’Quin, Gitarrist Eric Howk und Schlagzeuger Jason Sechrist auf der Bühne. Das macht eine ausgewachsene Rockband, die zum Ende ihres Konzertes ein zweites Cover anstimmt. „Don’t look back in anger“. Kann man so machen. Aber gäbe nicht auch genug eigenes Material, das bis hierin noch nicht gespielt worden ist? Ganz bestimmt! Und ganz bestimmt empfinde ich es auch als ein bisschen billig, die olle Gallagher Nummer zu covern. Überdies ist es keine gelungene Coverversion, wie ich finde, weil es zu sehr am Original ist. „Don’t look back in anger“ hätten sie sich wegen meiner Schenken können. So schwingt ein wenig Wehmut über nicht gehörte Songs in den Überraschungseffekt des gespielten Gallagher Covers. Im Internet lese ich einen Satz, der die Entwicklung von Portugal.The man gut beschreibt:

Sie haben sich auf fünf Alben in zehn Jahren vom nerdigen Irgendwas-Core zu einer Art in die Charts gesickerten Hipsterband gemausert.

Als ich gegen halb eins die Halle verlasse, bin ich zufrieden. Sehr zufrieden. Nach Waxahatchee legten Portugal.The Man noch einen drauf und ließen mich ein tolles Konzert erleben. Glücklich fahre ich nach Hause, um am nächsten Nachmittag wiederzukommen.

Drangsal ist immer dann am besten, wenn er tief in die 19080er Jahre Musikkiste greift. Dann erinnert vieles an The Cure, an Synthiepop und Wave-Gothic Discoabende. Mit seinem Debütalbum, das letztes Jahr erschien, war Drangsal on top. Der Pfälzer machte damit vieles richtig: Breitwand Pop, der nach Frankie goes to Hollywood und Human League klingt. Sowas funktioniert, weil es nicht neu ist, sondern schön vertraut und altbacken klingt. ‘Hör mal, klingt wie … damals.‘ Das sage nicht nur ich, auch andere denken so und fühlen sich – wie ich – dadurch direkt angesprochen von seiner Musik. Wie stark und wie lange dieses Ansprechen bleibt, ist vielleicht ein anderes Thema. Erst einmal spricht sie an, allen voran „Allan align“. Was für ein Hammersong!
Und just dieses „Allan Align“ bringt Drangsal in die Bildzeitung. Weil Jenny Elvers im Video mitspielt und weil es inhaltlich anstößt und Kritik aufkommen lässt. Warum genau, weiss ich nicht mehr. So dramatisch, wie damals bei „Like a prayer“, war es zumindest nicht. Drangsal ist schliesslich nicht Madonna.

Dass er noch kein zweites Album veröffentlicht hat, wunderte mich ein bisschen. Irgendwie dachte ich, es wäre schon da. Ist es aber nicht, sondern es erscheint in ein paar Wochen, wie der Sänger während des Konzertes erzählte. Also spielt er Sachen, die ich kenne, zumindest größtenteils. Leider ertappe ich mich im Konzertverlauf dabei, wie mir die Songs immer gleichgültiger werden und ich mich beginne, zu langweilen. „Allan align“ ist nach wie vor toll und ein Spitzensong, aber ich bin wohl zu alt, um diesen 1980er Jahre Kram in Neuauflage gänzlich gut zu finden. Das hatte ich halt alles schon vor 30 Jahren im Ohr. Und zwar von Frankie goes to Hollywood und Propaganda. Drangsal benötige ich da nicht unbedingt. Da scheint das Ansprechen schneller vorbei zu sein, als gedacht.

Matt Mondanile ist großartig. Da lasse ich keine zweite Meinung zu. „Headbanging in the mirror“ und „Surreal exposure“ sind Lieblingslieder des letzten Jahres. Auch wenn er seine Band Ducktails aus dem Computer kommen lässt, und über eine Vielzahl von Tonspuren nur Gitarre spielt, loopt und singt. Nennt man das Halbplayback? So wie früher in der Hitparade, wo nur der Gesang live war. Bei Matt ist es zusätzlich noch die Gitarre, die er loopend über das Konservenschlagzeug und den Konservenbass schichtet.

Vehement fordert er mehr Lautstärke, die typische Handbewegung ist die mit dem Arm nach oben zeigend. Noch lauter, noch lauter bitte. Wirkt der Saal im Dortmunder U, der ehemaligen Brauerei, zu Beginn viel zu gross, füllt er sich im Laufe des Konzertes so sehr, dass Matt Mondanile begeistert von der grössten Zuschauerzahl seiner Konzertreise spricht, vor der er aufgetreten sei. Ob er alle anwesenden überzeugen konnte, ist schwer zu sagen. Wer kennt schon hierzulande die Ducktails. Sicher zu wenige, um behaupten zu können, alle seien genau wegen der Ducktails hier und nicht, weil sie beim Parallelkonzert von Voodoo Jürgens nicht mehr in den kleinen Klub des FZW hinein gekommen seien. Ich wünsche es Matt Mondanile, dass er während seines gut 50 minütigen Konzertes den ein oder anderen neuen Fan oder zumindest Interessierten gewonnen hat. Die Ducktails brauchen mehr Liebhaber. Dieser seichte, verträumte Indie-Yacht-Pop braucht mehr Unterstützer. In den ersten Reihen wird mitgewippt. Ein gutes Zeichen, dass nicht nur mir der Auftritt sehr gefallen hat.

Als das Konzert in den letzten Zügen liegt, sehe ich, wie die Videoanimationen an den Fenstern des Dortmunder U blubbernde Fische in einem Aquarium zeigen. Ach, ein besseres Zusammenspiel kann es in der siebten Etage dieses ehemaligen Brauereiturms nicht geben. Es hat Spass gemacht, hier zu sein.

Gurr haben auch Spaß. Die Berliner Band um Andreya Casablanca und Laura Lee Jenkins versprüht einen enormen Tatendrang und entpuppt sich als Livekracher. Auf der kleinen Bühne im FZW Klub wird geblödelt, gescherzt, gesprungen und getanzt. Der Saal ist voll und das Gurr Konzert ist grösstmögliche Unterhaltung.

Bisher hatte ich nur über die Band gelesen, wie gut sie live seien und wie toll neu und frisch ihre Musik sei. Und ja, alles ist richtig. Alles stimmt. Gurr erinnern mich musikalisch manchmal an die Humpes, auftrittstechnisch manchmal an die Ausgelassenheit der frühen Pavement.
Eigentlich stehe ich nicht so auf das Surf-Punk-Pop Gemische. Auf Dauer ist das sterbenslangweilig. Gurr kommen zwar irgendwie aus dem Bereich, machen es aber für mich hörenswerter. An welchen Schräubchen sie dabei drehen, kann ich nicht genau benennen. Ist auch egal, denn wie sie es machen, ist verdammt gut. „Yosemite“ gefällt mir, „Moby Dick“ auch. Letzteres erinnert mich mit dem zweistimmigen Gesang an irgendwas anderes. Ich komm gerade nicht drauf, an was. Schön ist auch das angespielte „Hollaback girl“, das sie direkt in ihr „Rollerskate“ übergehen lassen. Gwen Stefani und Gurr, das passt gut zusammen. Das Konzert fluppt, die Mischung aus Songs der Alben In my head und Furry dream lässt die Zeit verdammt schnell vergehen.
Im Winter gehen sie mit den Briten Shame auf Tour. In Köln spielen sie am 6. Dezember. Das ist ein must-see Konzert!

GURR = garagepop-duo from BLN, sounds like a trashy 60s girl group meshed with poppy vocals

So sieht’s aus!

Es waren zwei unterhaltsame Tage in Dortmund. Das Way back when Festival scheint sich mit seiner vierten Ausgabe etabliert zu haben. Ich bin gespannt, wen die Machen im nächsten Jahr an Land ziehen. Bisher ging das Line-up von Jahr zu Jahr immer nach oben. Ich hoffe und wünsche es den Machern, dass im nächsten Jahr die Kurve weiter ansteigt. Das Festival hätte es verdient!

Warum ich am Sonntag Dan Croll nicht gesehen habe, dafür habe ich derzeit keine Argumente. Ein Jammer!

Kontextkonzerte:
Waxahatchee – Köln, 08.06.2015 / Blue Shell
Waxahatchee – Brüssel, 31.01.2015 / Botanique
Portugal.The Man – Köln, 18.09.2013 / Bürgerhaus Stollwerck
Portugal.The Man – Rolling Stone Weekender, 11.11.2011
Portugal.The Man – Köln, 25.09.2008 / Gebäude 9
Portugal.The Man – Köln, 10.09.2007 / Gebäude 9
Ducktails – Köln, 14.09.2017 / Gewölbe

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