Teil 1 mit: Papa Roach, Eagles of Death Metal

Du bestes aller Sommerfestivals hast uns auch dieses Jahr nicht enttäuscht.
Nachdem sich am Sonntagmorgen die Gewitterwolken und feuchtwarme Luft immer noch nicht wegbewegt hatten, schwante mir für den Tagesausflug nach Luxemburg nichts Gutes. Besserung war vom Wetterdienst nicht angekündigt worden, im Gegenteil, im Laufe des Tages sollten sich zu den Gewitterwolken auch reale Gewitter gesellen. Na das kann ja ein tolles Open Air geben, dachte ich, und meine Lust, 200 km durch die einsame Eifel ins schöne Luxemburg zu fahren, war stark begrenzt.
Als sich dann jedoch herausstellte, dass die Gewitterwolken (und damit auch die Gewitter) den Weg mit uns über die Eifel nicht geschafft hatten, und wir bereits auf der Autobahn auf die P+R Möglichkeiten hingewiesen und direkt zum Rock a Field Parkhaus geleitet wurden, machte sich langsam Festivalvorfreude breit. Noch rasch mit dem Shuttlebus zum Festivalgelände – der Transfer klappte, verlief wie schon im letzten Jahr entspannt und gut – und rein ins Vergnügen.
Ich kann es nicht oft genug sagen, dieses Festival ist absolut empfehlenswert! Die Organisation ist perfekt. Genug Parkplätze, genug Shuttlebusse um einen 10 Minuten Betrieb durchzuziehen, kein überfülltes Festivalgelände (dieses Jahr war das Rock a Field mit 14 000 Leuten ausverkauft). Was möchte man mehr?! Wer also kein Bock auf zu volle Zwei Tage Festivals mit miesen Parkplatzmöglichkeiten hat, der sollte nach Luxemburg fahren. Er wird sich nicht ärgern.
Unser Rock a Field Vergnügen startete mit den Tätowierten. Zu den Klängen des „Papa Roach“ Intros „Between Angels and Insects “kamen wir gerade rechtzeitig.
Papa Roach ist für mich „Last Resort“. Das ist nun schon einige Tage alt, es erschien auf dem 2000er Album Infest. Seitdem habe ich Papa Roach nicht mehr verfolgt, so dass mir die übrigen Songs der Amerikaner um Sänger Jacoby Shaddix eher unbekannt waren.
Und wenn ich den Auftritt nochmals Revue passieren lasse, dann ist meine Dosis Papa Roach erreicht. Nicht das es nicht unterhaltsam wäre, die Band gab ein gutes Konzert, aber ich hatte nicht den Eindruck, mich näher mit ihnen auseinandersetzen zu müssen. 50 Minuten Festivalzeit reichten mir an Emo- Punk- Nu- Alternative.
„Luxemburg, let me see you jump!!“ Ja ja, ist klar….Nichtsdestotrotz ein gelungener Tageseinstieg.

Noch weniger, nämlich gar nichts, kannte ich von unserer zweiten Band des Tages, den. „Eagles of Death Metal“. Stoner Rock, und / oder alles was um ihn herum liegt, ist nicht meine liebste Musik. Klar, „Rated R“lungert im CD Regal, aber dann hört es auch schon auf.
So war ich sehr gespannt auf den Auftritt, hatte ich doch nur eine sehr vage Vorstellung von den Visions-Lieblingen.
Zuvor gab es den so festivaltypischen Massenaustausch vor der Bühne. Deutlich älteres Publikum bewegte sich nun nach vorne, die nassgeschwitzten und durchgewürfelten Papa Roach Kids zog es an die Wassertränken zum verschnaufen.
Gleich vorneweg, Josh Homme war nicht mit dabei. Der Mitbegründer der „Eagles of Death Metal“weilte woanders. Die Band gründeten sich im Rahmen der berühmten Desert Sessions. Diese finden, wie der Name schon vermuten lässt, in der Wüste statt, genauer gesagt in Josh Hommes Tonstudio in Joshua Tree. Dort treffen sich von Zeit zu Zeit diverseste Musiker, um zusammen rumzuklimpern. Und als zu einer Session Jesse Hughes zugegen war, wurden von ihm und Josh Homme schnell die „Eagles“ ins Leben gerufen. Das war 1998, und seitdem spielt die Band in unterschiedlichster Livebesetzung.
In Luxemburg saß für Josh Homme, der anfänglich Schlagzeug spielte, Joey Castillo an den Drums.
Die Band kam, wie andere auch, frisch aus Glastonbury, und hatte Familie und Freunde mit dabei.
So schlenderte Gitarrist während des Kings of Leon Auftritts zusammen mit seiner Freundin über das Gelände und Jesse Hughes Familie stand während des „Eagles“ Auftritts am Bühnenrand, wo auch Papa Roach’s Jacoby Shaddix kräftig die Luftgitarre schwang. Can you dig it!
Der blonde Sohnemann durfte dann auch Papa die Gitarre reichen und sich am Ende des Sets mit feiern lassen. Es schien ihm ein wenig unangenehm zu sein.
Ich fühlte mich auch von den „Eagles“gut unterhalten und hatte keine Lust, den Auftritt dazu zu nutzen, mir etwas zu essen oder zu trinken zu holen. So bescherte uns auch die zweite Band des Festivals eine unterhaltsame Stunde und Rock a Field begann, immer mehr Spass zu machen.
Apropos Zeitpunkt der Nahrungsaufnahme. Generell ist dies ja die Qualitätsmesslatte für Auftritte bei Festivals. Bei Bands, die einen null interessieren oder die einen während ihres Sets einfach nicht überzeugen, neigt man schnell dazu, sich den Essensständen zu nähern, um die (vermeindlich) interessanten Sachen nicht zu verpassen.
Rückfolgerung: Der „Eagles of Death metal“Auftritt war ein guter Auftritt!
Das wir uns dann mit Grillwurscht und Wasser während des anschließenden Peter Fox Auftritts versorgten, mag einiges über den Auftritt der Berliner verraten. In Wirklichkeit war es aber natürlich ganz anders.

Setlist Papa Roach:
01: Between Angels and Insects
02: To be loved
03: Redrum
04: Lifeline (neu)
05: Forever
06: Hollywood Whore
07: Scars
08: Dead Cell
09: Last Resort

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Multimedia:
Fotos: flickr

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