Ort: Live Music Hall
Vorband: WM-Vorrundenspiel England vs. USA

Am Donnerstag erreichte mich vom Konzertveranstalter Prime Entertainment folgende Mail:
Nicht nur, dass die Stars für den 09.09. im Luxor gebucht wurden (ein viel zu kleiner Konzertsaal für die Kanadier!), nein, auch folgende Nachricht war in der Mail enthalten:

Liebe RICHARD-ASHCROFT-Fans,
auf Wunsch des Künstlers beginnt das Konzert nach dem WM-Fußballspiel England gegen USA gegen 22:15 Uhr. Die Einlasszeit bleibt bei 19:00 Uhr, und wer möchte, kann sich das Spiel ab 20:30 Uhr auf TV-Geräten im Biergarten oder auf Großbildleinwand in der Halle anschauen, wo zudem DJ Frank Esser die Zeit bis zum Konzertbeginn überbrücken wird. Wir bitten um Verständnis!

Toll. Ein guter Gedanke, der mir an diesem Samstag die Möglichkeit gibt, WM und Konzert unter einen Hut zu bringen.
United Nations of Sound? Das ist Richards neue Band, oder sollte ich besser sagen: sein aktuelles Projekt. Steve Wyreman, Paul Wright, Derrick Wright und Reggie Dozier. Am 16. Juli erscheint ihr Album „The United Nations of sound“. Vorab gab es in diesen Tagen einige kontinentale Konzerte. Ancona, Paris, Berlin, Köln und Amsterdam sind die Spielorte. Später kommen noch London und Manchester dazu.
Ein Konzert mit lauter neuen Songs. Eine Herausforderung, sowohl für die Band als auch für das Publikum. Schnell kann so was in die Hose gehen. Die erste Single „Are you ready?“ gibt Entwarnung. Das klingt vertraut, das Stück, das den Abend eröffnet, ist typischer Ashcroft Sound.
Ferner lese ich auf der Ashcroft Homepage folgendes:

Richard will be playing tracks from RPA & The United Nations of Sound along with a selection of the following…History, Lonely soul, On your own, Keys to the World, Song for the lovers, Break the night with colour. RPA, was meint das? Nun, ist ganz einfach: Richard Paul Ashcroft.

Na, das lässt auf alte Töne hoffen. Und tatsächlich, neben „Song for lovers“, „Break the night…“ spielte Richard Ashcroft noch „Lucky man“ und „Sonett“. Mehr braucht es nicht. Für einen soliden Konzertabend ist Richard Ashcroft immer zu haben. Sein Repertoire ist enorm, da kann nichts schief gehen. Auch mit neuer Mannschaft gelingt ihm eine muntere Umsetzung. Die Stücke sind allerdings unterschiedlich. Neben den guten „Are you ready?“ und „Born again“ gibt es auch weniger Gutes: „Glory“, „How deep is your man“ oder „Let my soul rest“ unterliegen stark dem amerikanischen Soul und Blues. Mir gefällt das nicht so. Und so komme ich nach den guten 75 Minuten Konzert zu dem Ergebnis, dass ich mir das neue Album nicht unbedingt zulegen muss. Ähnlich wie bei den drei Soloalben. Zwei, drei richtig gute Sachen, alles andere … naja.
Vorab Fußball. Wie viel Kreisliga-A kann ein Land ertragen? Ich denke, jeder weiß, was ich meine. Es ist mir unerklärlich, wie ein Land immer und immer wieder Torleute hervorbringt, die weniger durch Weltklasse als durch blöde Fehler auffallen. David James, Scott Carson oder Paul Robinson, die englischen Torhüter der Post-Seaman Ära waren immer für einen groben Schnitzer gut.
Englands „Fachpresse“ titelt heute: „The hand of clod“ (Mirror) die Hand des Dummkopfs, und „Clown Green drops us in brown stuff“. Calamity James weiß zu erzählen: „We all make mistakes.“ Mein Liebling ist aber die Aufmachung des Daily Star: „Don’t panic! We will still bring Cup home.

Kontextkonzerte:
Rock a Field, Luxemburg, 21.06.2008

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