Die österreichische Indie-Pop Szene scheint hierzulande relativ unbeachtet. Also mir kommt es zumindest so vor, ich lese sehr wenig darüber. Und ich muss auch gestehen, dass mir außer Ja, Panik spontan wenig bis gar keine Bandnamen einfallen, die ich nennen könnte. Ich habe zwar hier und dort schon mal ein wenig über österreichische Bands geschrieben, aber das ist schon einige Zeit her und bedarf – nicht nur für mich – eine kleine Wissensauffrischung.
Da ich die letzten Tage in der Mozart Stadt Salzburg verbracht habe (Mozart zähle ich nicht zum aktuellen Indiepop) habe ich die langen Zugfahrten genutzt, um mich ein wenig in diesem Bereich weiterzubilden.
Aufgefallen, und sehr erwähnenswert erscheinen mir vier Bands, die es verdient haben, mehr Aufmerksamkeit zu erhaschen: Ja, Panik, Bernhard Eder, diver und Clara Luzia.
diver aus Wien sind die nächsten im Bunde. Die mehr aus dem Folk und Singer-Songwriter Kontext stammende Band hat aber auch Wurzeln in München und Berlin. Österreich gilt hier nur zu einem Drittel. Macht aber nix, ich bin kein Erbsenzähler und als Heimatstadt führen die drei jungen Männer weiterhin Wien auf. Unaufgeregt, launisch und sehr akustisch sind ihre Songs. Bisher erschienen ist nur eine EP, das Debütalbum „Kites“ wird für Anfang nächsten Jahres erwartet. Dranbleiben.
Aus dem Zitierladen:

„Mitten im heißen Sommer im Dachgeschoß des vielleicht abrißreifesten Hauses Berlins treffen sich Stephan Ebert und Wolfgang Bruckner um an gemeinsamen musikalischen Ideen zu arbeiten. Neben Pausen auf dem Dach mit Blick auf den Fernsehturm entstehen erste Aufnahmen, die später unter dem Namen diver per Internet nach Wien und dann auch München verschickt werden. Adressat ist Olaf Schuberth, der die Arrangements der Lieder erweitert und neues Material in die Runde wirft. Beim ersten gemeinsamen Wiedersehen macht man es offiziell: die Band diver ist gegründet.
Die Musik ist gefühlsbetont, reduziert, ehrlich. Mit akustischen Instrumenten und der Vielfalt ihrer Stimmen werden Emotionen ruhig aber kraftvoll umgesetzt. Einige Songs leben von dem Widerspruch zwischen musikalischer Harmonie und textlichen Themen wie Unsicherheit und Orientierungslosigkeit. „The Theory“ thematisiert beispielsweise schüchterne Annäherungsversuche in ekstatischen Momenten und die Angst das zu verlieren, was man hat. Es geht um die Freundschaft zwischen Mann und Frau, den Moment und das resultierende WirrWarr wenn sich eine Beziehung vom Adjektiv ‚platonisch’ verabschiedet.“ (Promotion)

diver:
Gesang, Gitarre – Wofgang Bruckner
Gitarre, Melodica – Stephan Ebert
Klavier, Akkordion, Gesang – Olaf Schuberth

Alben:
2012: Kites (erscheint im Jänner)

Links:
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Video:

Dieser Beitrag hat einen Kommentar

  1. SomeVapourTrails

    Frank, du magst großteils richtig liegen, aber gerade mein Blog versucht meine Landsleute nicht zu ignorieren. Hatte gerade 2011 zB die Wiener M185 sehr, sehr gelobt. Das Wiener Siluh hat beispielsweise wirklich gute Bands im Repertoire. Zu diver: Mir ein wenig zu folkig-akkustisch, das hat man so einfach schon sehr oft gehört.

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