Alternative Rock war das nächste MTV Ding. Als Ergebnis der Weichspülung des Grunge etablierten sich Bands wie Soul Asylum, Spin Doctors oder Live. Alternative Rock war ein amerikanisches Phänomen, in England tobte der Britpop. In ganz England? Nein, eine kleine Gruppe aus London hatte keine Lust auf Pop. Sie wollten sein wie ihre Musikerkollegen aus Übersee. Rocker, keine Popgesellen mit Topffrisur und Wildlederschuhen. Bush waren eine britische Band, die gar nicht wie eine britische Band klang. Gavin Rossdale und Nigel Pulsford gründeten Bush 1992, und fielen mit ihren Rocksounds, die aber nicht zu grob und schroff klangen um auch im Tagesprogramm der Musiksender einen Platz zu finden, genau ins Beuteschema derer, denen der Post-Grunge näher war als der Pre-Britpop. Und die lebten in der Mehrzahl in Übersee, und so ist es ist nicht verwunderlich, dass Bush im Laufe ihrer Karriere in den USA größere Erfolg feierten als in ihrem Heimatland. „Razorblade Suitcase“, ihr zweites Album, erreichte 1996 Platz eins der US- Charts. „Swallowed“ und „Mouth“ sind tolle Songs, aber die Qualität des Debütalbum hält “Razorblade Suitcase“ meiner Meinung nach nicht.
„Sixteen stone“ hatte 1994 die Messlatte sehr hoch gesetzt. Die drei herausragende Songs des Albums: „Everything Zen“, „Little Things“ und „Glycerine“ sind wahre Überflieger, und der Rest steht diesen nur wenig nach. Allgemein schließt „Sixteen Stone“ die sich nach dem Tod Kurt Cobains androhende Grunge-Rock-Alternative Lücke nahezu perfekt. Medienwirksam war die Band um den gutaussehenden sänger gavin rosdale allemal, und ein willkommenes Zugpferd in den – damals noch existierenden – musikalischen Spartenprogrammen der Musiksender. Dort wurden Bush gerne als die neuen Nirvana abgefeiert.

Bush // kurze Kurzbio
– Stil: Alternative Rock
– gegründet 1992
– Auflösung 2002

Bush // wichtige Mitglieder
Gavin Rossdale (Gesang)
Nigel Pulsford (Gitarre)
Robin Goodridge (Schlagzeug)
Dave Parsons (Bass)

Bush // Alben:
1994 Sixteen Stone
1996 Razorblade Suitcase
1999 The Science of Things
2001 Golden State

Bush // unser Kennenlernen
Banal über das Musikfernsehen. Zu Bush gibt es keine besondere Geschichte, kein im Gedächtnis gebliebener Aha- Effekt. Sie waren einfach irgendwann da, und „Everything zen“, die erste Single, war irgendwann im MTV. Und da blieb sie eine ganze Weile und arbeitete sich nach oben. In der höchsten Stufe der Rotationsschleife angekommen, lief man ihr im Stundentakt über den Weg. Und wer den Song nicht von Anfang an gut fand, dem gefiel er eben nach dem 10 Video. Vielleicht. Mir gefiel er sofort, ich musste mir den Song nicht schön gucken. Nicht sonderlich überraschend für einen, der Pearl Jam toll fand, zu den Stone Temple Pilots tanzte und Soul Asylum wegen allem außer „Runaway train“ mochte.

Bush // Lieblingssong
„Swallowed“, die erste Singleauskopplung des zweiten Albums.

Bush // Noch was?!
Gavin Rossdale war der Hauptakteur bei Bush. Er schrieb alle Songs auf den ersten beiden Alben und startete, nach der Auflösung von Bush, eine kleine Solokarriere. Sein Song Adrenaline als Beitrag zum XxX Filmsoundtrack ist einen Klick wert. 2002 heiratete er die No doubt Sängerin Gwen Stefani.

Bush // Links
@ myspace
@ daheim
@ youtube

Dieser Beitrag hat 3 Kommentare

  1. Michael

    ich muss gestehen, ich liebe bush!! habe mir nach der lektüre deines artikels gleich drei alben zum anhören aus dem regal geholt :-) glycerine bringt mich heute noch fast zum heulen… letting he cables sleep, everything zen – mann, ist das schon wieder lange her. schade, dass gavin & co. immer in nirvanas schatten standen.

    1. frank

      Ohh, sehr schön. Da hat mein bericht ja den gewünschten effekt erzielt :-) …mal wieder alte Platten rauskramen.

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