Pavement

Es gibt Reunion, die freuen mich mehr als andere. Als Pavement für 2010 eine Reuniontour ankündigten, war mein Sparbuch schnell geplündert und Tickets für das ein oder andere Konzert schnell beschafft.

Pavement zähle ich zu meinen absoluten Lieblingsbands und so ist es an ihnen, die kleine pretty-paracetamol Blogreihe über (fast) vergessener Indiehelden zu eröffnen. (Auch wenn es 2010 sehr schwerfällt, dieser Band nicht in dem einen oder anderen Blog über den Weg zu laufen. Und wenn ich es richtig überlege, ist es totaler Nonsens, Pavement in dieser Reihe mit aufzuführen, aber gut, ich mache es einfach.)
In loser Reihenfolge möchte ich Bands und Musiker lobhudeln, die heute vielleicht nur noch wenige kennen, die aber vor guten oder knappen 20 Jahren mein Soundtrack für viele Stunden waren: (Un)vergessene Indiehelden.

Pavement // kurze Kurzbio
– Stil: Indierock
– gegründet Anfang der 90er

Pavement // wichtige Mitglieder
Stephen Malkmus (Gesang, Gitarre)
Scott Kannberg alias „Spiral Stairs“ (Gesang, Gitarre)
Mark Ibold (Bass)
Bob Nastanovich (Perkussion, Keyboard)
Steve West (Schlagzeug)

Pavement // Alben:
1991 Slanted and Enchanted
1993 Westing (Kompilation der ersten EPs)
1994 Crooked Rain, Crooked Rain
1995 Wowee Zowee
1997 Brighten the Corners
1999 Terror Twilight

Pavement // unser Kennenlernen
Mein erstes Date mit Pavement war lustig. An der Kasse des E-Werks in Köln verteilte ein junger Mann mit Brille lauter Papierschnipsel. Wir hatten uns an diesem Abend auf den Weg ins Rheinland gemacht, um Sonic Youth und eine kleine Newcomerband namens Cell zu sehen. Im E-Werk stellte sich dann heraus, dass eine weitere Band im Vorprogramm spielen sollte. Pavement hiessen die vier Jungs und der bebrillte junge Mann vom Haupteingang war im Hauptberuf der Schlagzeuger dieser Band. Ihr Sound war befremdlich, aber ihre Bühnenpräsenz wirkte auf sympathische Art lässig und gleichgültig. Ach ja, und der Sänger schien nicht wirklich die Töne treffen zu können oder zu wollen. Sehr unterhaltsam das und irgendwie blieb mir der Name dieser unbekannten Vorgruppe im Gedächtnis.
Als die EP Kompilation „Westing“ im Jahr drauf erschien erinnerte ich mich an den Namen Pavement, kaufte die CD und war enttäuscht. Zu viel Lo-Fi, die Aufnahmen klangen wie in Watte gehüllt. Westing blieb ein selten gehörtes Album.
Mit „Crooked rain“ änderte sich der Bekanntheitsgrad der Amerikaner schlagartig. „Cut your hair“ war Stammgast in MTVs 120 Minuten und Alternative Nation, das gesamte Album auch nicht mehr so verschroben und irre wie Westing, sondern allerfeinster Indierock. Von da an verfolgte ich Pavement intensiv, freute mich über jedes gespielte Video. 1997 sah ich sie erneut. Erst in Bochum, dann in Köln. Zwei Konzerte in zwei Tagen. Das war sehr besonders und Pavement waren nun unter den TOP3 meiner Lieblingsbands.

Pavement // Lieblingssong
Schwer, sehr schwer. Ich schwanke zwischen „Range Life“ (wegen der tollen Smashing Pumpkins und Stone Temple Pilots Strophe) und „Date with IKEA“.

Pavement // Noch was?!
Pavement waren so unheimlich lässig wie arrogant, Stephen Malkmus war der Slacker schlechthin. Ich hatte den Eindruck, sie nehmen sich und ihre Musik nicht so ernst. Das machte Pavement so ungemein sympathisch. Und sie waren einzigartig. Ihre Melodien, ihre Gitarren, niemand vor ihnen oder in späteren Jahren zauberte dermaßen lässige Melodien aus seinen Hemdsärmeln. Und die Videos! Lustig, lustig…(„Gold Soundz“ und „Carrot Rope“ unbedingt ansehen!). Oder das hier, aus dem Luxor in Köln.

 

Pavement // Links
@ myspace
@ daheim
@ youtube

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